Elfriede Jelineks „unmögliche“ Ästhetik
Kaum ein anderer zeitgenössischer Autor oder eine Autorin vermag so zu polarisieren wie die Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek: geliebt und gehasst zugleich, vielfach ausgezeichnet und nicht weniger diffamiert. Schätzen die einen Jelineks innovative, höchst eigenständige Prosatexte und Theaterstücke, erklären die anderen ihr Werk für unlesbar.
Aus literaturwissenschaftlicher Perspektive lassen sich diese beiden konträren Reaktionen zusammengenommen gerade in ihrer Widersprüchlichkeit als durchaus adäquate Antwort auf Jelineks ästhetische Verfahren verstehen, denn diese verfolgen bei genauerer Betrachtung eine ‚unmögliche‘ Poetik, die immer wieder Gegensätzliches miteinander vermischt, Erwartungshaltungen desavouiert und nicht zuletzt unser Verständnis von Kunst und Kultur provoziert – aber gerade daraus ihre Originalität entwickelt.
Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck, solange der Vorrat reicht – wird die Literaturwissenschaftlerin Uta Degner, Fachbereich Germanistik, anhand von Beispielen aus unterschiedlichen Schaffensphasen versuchen, etwas Licht in die ‚Logik‘ der Jelinekschen Ästhetik zu bringen. Die dabei vorgestellten Thesen sind Teil eines gerade im Entstehen befindlichen Buchprojekts, das die Innovationslogik der deutschsprachigen Prosa anhand von Kafka, Brecht und Jelinek untersucht.
Do 03. April 2014, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 6,– € | Ermäßigt: 4,– € | Mitglied: 4,– € |
Nahaufnahmen 29
Nahaufnahmen 29 und wir können nicht anders als gratulieren:
Kathrin Röggla und Laura Freudenthaler zu den Salzburger Preisen – aber natürlich auch zu ihren neuen Büchern.
Marlen Mairhofer zum Jahresstipendium – der hier abgedruckte Text lässt uns schon jetzt auf das Buch freuen.
Nasima Sophia Razizadeh zum H. C. Artmann-Stipendium, das leider schon wieder vorüber ist, aber hier gibt es Gedichte zu lesen, die auch in Salzburg entstanden sind, wie unschwer zu erkennen ist.
Elisabeth Reichart, Klemens Renoldner und Margit Schreiner zum runden Geburtstag, den alle drei Autor:innen in diesem Jahr gefeiert haben, die Hommagen von Hans Höller, Erwin Einzinger ...
Aktuelle Ausgabe bestellen SALZ 193