Eugenie Kain
FlüsterliederEin lungenkrebskranker Mann stirbt unerwartet und ohne Abschied im Krankenhaus. Eine Frau bleibt zurück mit ihrer Trauer und Verstörung. In der Nacht nach dem Tod ihres Mannes sucht sie nach einem passenden Bild für die Todesanzeige. Fotos und Gegenstände werden zu Auslösern für Erinnerungssplitter. Die Araber wissen, dass der Tod ein schwarzes Kamel ist, aber was ist er für uns? Eugenie Kain beschreibt, was der Frau, die mit einem Kind zurückbleibt, während der ersten Nacht nach dem Tod des Mannes durch den Kopf geht, wie sie versucht, das Unfassbare zu begreifen. Denn trotz der Krankheit war zwischen den Partnern nie vom Tod die Rede. Es tauchen Bilder auf von gemeinsamen Aktivitäten, vom Tauchen in Höhlen, von seinen Konzerten, einer Reise in den slowenischen Karst. „Hier ist kein Platz für Rührseligkeiten und Sentimentales. Lapidar, ja nüchtern lässt sie diese Frau mit sozialistischem Background, die schon früher als kleine Heidin anders als die anderen gewesen ist, in ihrer Wohnung mit dem Aufreißen der Fragmente aus der Vergangenheit zugleich auch das eigene Leben neu ergründen, um sich selbst zu positionieren.“ (Maria Renhardt, Die Furche) Eugenie Kain, geboren 1960 in Linz, studierte Germanistik und Theaterwissenschaft. Sie ist als Kulturjournalistin und Beraterin im Sozialbereich tätig. Zahlreiche Publikationen und Preise, u.a. den „Buch.Preis 2003“ für ihren Roman „Atemnot“ (2001). Zuletzt erschienen der Erzählband „Hohe Wasser“ (2004) und die Erzählung „Flüsterlieder“ (2006) im Otto Müller Verlag. Büchertisch: Rupertus Buchhandlung
Mi 14. Juni 2006, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Geschichten vom Zusammenleben
Einzelne Individuen, kleine gesellschaftliche Gruppen, Staatsgebilde – in allen Konstellationen ist das Zusammenleben die Herausforderung für eine vielfältige, friedliche Welt. Und wir alle sollten auf der Suche nach einer guten Gemeinschaft sein.
Ein tatsächlich gelingendes Zusammenleben gibt es in SALZ, die Texte der Autor:innen befinden sich in einer bereichernden Nachbarschaft. So wie es bei den Rauriser Literaturtagen auch dieses Jahr wieder gelingen wird, Diskussionen, Debatten und Visionen zu initiieren, da Ines Schütz und Manfred Mittermayer Autor:innen und ihre Büchern mit sehr unterschiedlichen Zugängen zum Thema eingeladen haben.
Zur guten ...
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