Liebeslust und Liebesleid im Mittelalter
„Kann mir jemand sagen, was Liebe ist?“, fragte Walther von der Vogelweide und wollte die Liebe, die schmerzt, nicht mehr ‚Liebe‘ nennen. Die Liebe in allen ihren Facetten ist das Thema in der mittelalterlichen Literatur: Verliebtheit, große Liebe und Liebesnächte begegnen ebenso wie Eifersucht, Liebesschmerz, Enttäuschung und Verzweiflung. Die gängigen Vorstellungen von der Liebe im Mittelalter scheinen widersprüchlich und extrem. Einerseits ist die Rede von der Leib- und Lustfeindlichkeit der allmächtigen Kirche, die allein die Ehe gelten läßt, andererseits von Ehebruch, Ausschweifungen und Derbheit. Die Lektüre mittelalterlicher Texte zeigt entgegen diesen Vorurteilen eine ganz andere Vielfalt: Der Bogen spannt sich von der gegenseitigen, erfüllten Liebe über die hohe Minne, in der sich der Mann durch den Dienst an seiner Dame bewähren muß, bis hin zur derben Erotik und Obszönität. Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – wird Ruth Weichselbaumer, Mitarbeiterin am Neidhart-Projekt, Institut für Germanistik, mit Text- und Tonbeispielen Einblicke in die Spielarten von Liebeslust und Liebesleid im Mittelalter vermitteln.
Do 03. Mai 2001, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Nahaufnahmen 29
Nahaufnahmen 29 und wir können nicht anders als gratulieren:
Kathrin Röggla und Laura Freudenthaler zu den Salzburger Preisen – aber natürlich auch zu ihren neuen Büchern.
Marlen Mairhofer zum Jahresstipendium – der hier abgedruckte Text lässt uns schon jetzt auf das Buch freuen.
Nasima Sophia Razizadeh zum H. C. Artmann-Stipendium, das leider schon wieder vorüber ist, aber hier gibt es Gedichte zu lesen, die auch in Salzburg entstanden sind, wie unschwer zu erkennen ist.
Elisabeth Reichart, Klemens Renoldner und Margit Schreiner zum runden Geburtstag, den alle drei Autor:innen in diesem Jahr gefeiert haben, die Hommagen von Hans Höller, Erwin Einzinger ...
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