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Schreibwerkstatt mit Ludwig Laher

Sprache als Material

Was die Sprache alles kann: Zum Beispiel uns nötigen, aus ihren Vorgaben herauszuholen, was in uns drinnen ist. Da wäre einmal das Anagramm. Dem Schweizer Dichter André Thomkins verdanken wir das „tuchding“. Genauer gesagt: Wir verdanken ihm, dass er es gefunden hat, dass wir nachdenken können, was sich unter ihm verbirgt. Denn da war es immer schon, das „tuchding“, im Wort „dichtung“. Da wäre der Lauttext, da wäre das Bildgedicht, da wäre das Spiel mit der Mehrsprachigkeit („einsam / zweisam / try some / another one“ F.Kabelka) und und und.
Ausgehend von zahlreichen Beispielen werden wir uns Zugänge zum Steinbruch Sprache, zu den Buchstaben und den Lauten schaffen. Wir werden uns über versteckte Bedeutungen hermachen und Bedeutungen verstecken. Wir werden lesen und auflesen, was bleibt, wenn wir das Gelesene auseinandergenommen haben, damit wir uns zusammensetzen, um es neu zusammenzusetzen. Wir brauchen, wie im Vorjahr, nur Papier und Stift.

Leitung: Ludwig Laher, geboren 1955 in Linz, studierte Germanistik, Anglistik und Klassische Philologie in Salzburg, lebt in St. Pantaleon (Oberösterreich). Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele, Drehbücher und Übersetzungen, daneben wissenschaftliche Arbeiten. Bei Haymon erschienen zuletzt die Romane „Einleben“ (2009) und „Verfahren“ (2011), im September 2012 erscheint der Band „Kein Schluß geht nicht“ mit Erzählungen und Essays.

Fr 21. September 2012, 17:00 Uhr
Literaturhaus Salzburg
€90