Vaterbilder – nachgetragene Liebe?
Do 12. Januar 2006, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Reservierung: In der „verbotenen Sprache“ seiner Kindheit, in der „Trotzsprache Englisch“, setzt sich der Autor von „Gescheckte Menschen“ mit seinem irisch-nationalistischen Vater auseinander. Aber obwohl dessen Fanatismus die Familie tyrannisierte, findet Hugo Hamilton kein Wort der Anklage, nur leise Trauer. Die Beziehung zum Vater ist nicht selten von Autoritätsgehabe und emotionaler Unzulänglichkeit überschattet; Schweigen erzeugt ebenso Distanz wie Abwesenheit. „Unscharfe Bilder“ verbinden sich auch dort mit Vätern, wo das Verhältnis vermeintlich ein inniges ist. „Der leere Wahn, irgendetwas über irgendjemanden sagen zu wollen“, beginnt mit Tod oder Krankheit des Vaters. „Als er noch lebte, habe ich ihn ständig gesucht“, klagt Paul Auster. Die Suche nach der vermissten Nähe geht über den Tod hinaus, ist „Eine Liebe aus nichts“. Wie Barbara Honigmann verbinden nicht selten Töchter und Söhne das Bild vom Vater mit nachgetragener Liebe oder können, wie Peter Härtling, erst nach Jahrzehnten sagen: „Ich fange an, dich zu lieben.“ Der Blick zeitgenössischer AutorInnen auf die Vaterfigur ist kritisch, aber liebevoll. Selbst wo Väter kompromisslos ihre Ideologie oder Passion leben, kann noch die komische Seite gesehen werden. Es wird Biografisches und Autobiografisches miteinander verbunden, Dokumentation mit Fiktion, so entsteht ein vielfach gespiegeltes Vaterbild – und nicht zuletzt eine Liebeserklärung an den Mann, der Vater genannt wurde. Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – wird Ilse Gottschall, Leiterin der Literaturwerkstatt im Rahmen der „Leselampe“, Einblick in das Thema vermitteln und Leseanregungen geben. |
Geschichten vom Zusammenleben
Einzelne Individuen, kleine gesellschaftliche Gruppen, Staatsgebilde – in allen Konstellationen ist das Zusammenleben die Herausforderung für eine vielfältige, friedliche Welt. Und wir alle sollten auf der Suche nach einer guten Gemeinschaft sein.
Ein tatsächlich gelingendes Zusammenleben gibt es in SALZ, die Texte der Autor:innen befinden sich in einer bereichernden Nachbarschaft. So wie es bei den Rauriser Literaturtagen auch dieses Jahr wieder gelingen wird, Diskussionen, Debatten und Visionen zu initiieren, da Ines Schütz und Manfred Mittermayer Autor:innen und ihre Büchern mit sehr unterschiedlichen Zugängen zum Thema eingeladen haben.
Zur guten ...
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