Wolf Wondratschek
Mozarts Friseur„Der ganze Friseursalon durfte nicht aussehen wie einer. Schon gar nicht der Friseur. Am besten blieb unklar, ob man übrhaupt in einem Friseurgeschäft war. (…) Wer hier eintritt, betritt ein Zauberreich. Es ist soweit. Die Welt, in der wir leben, verliert ihren Schrecken.“ Willkommen sind in diesem Reich alle, die sich unterhalten oder nur Kaffee trinken wollen oder einen Haarschnitt nötig haben. Die Angestellten und Kunden des Friseurs sind keiner Realitätsnorm ausgesetzt und überspringen mühelos Zeiten und Räume. Täglich erfüllen die sonderbarsten Gespräche den Salon. Prominentester Gast ist zweifellos Mozart, „übermüdet vom Nachruhm“, dem ein crew cut, ein klassischer Kurzhaarschnitt, verpaßt wird.
Wolf Wondratschek hat in seinem jüngsten Roman „Mozarts Friseur“ ein melancholisches Meisterwerk geschrieben, ein „Kabinettstück von hoher sprachlicher Konzentration, patchworkartig, aber nie unnötig verspielt, herausfordernd, aber nie geschwätzig, intelligent, aber nie belehrend.“ (Martin Amanshauser, Der Standard)
Wolf Wondratschek, geboren 1943 in Rudolstadt/Thüringen, aufgewachsen in Karlsruhe, Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Heidelberg, Göttingen und Frankfurt, lebt als freier Schriftsteller in München und Wien. Zuletzt erschienen „Das Mädchen und der Messerwerfer“ (Gedichte, 1997), „Kelly-Briefe“ (Zusammen mit Lilo Rinkens, 1998), im Carl Hanser Verlag „Die große Beleidigung“ (Erzählungen, 2001) und „Mozarts Friseur“ (Roman, 2002).
Do 19. September 2002, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Geschichten vom Zusammenleben
Einzelne Individuen, kleine gesellschaftliche Gruppen, Staatsgebilde – in allen Konstellationen ist das Zusammenleben die Herausforderung für eine vielfältige, friedliche Welt. Und wir alle sollten auf der Suche nach einer guten Gemeinschaft sein.
Ein tatsächlich gelingendes Zusammenleben gibt es in SALZ, die Texte der Autor:innen befinden sich in einer bereichernden Nachbarschaft. So wie es bei den Rauriser Literaturtagen auch dieses Jahr wieder gelingen wird, Diskussionen, Debatten und Visionen zu initiieren, da Ines Schütz und Manfred Mittermayer Autor:innen und ihre Büchern mit sehr unterschiedlichen Zugängen zum Thema eingeladen haben.
Zur guten ...
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