Andrea Bramberger
Die KindfrauDie Kindfrau, ein Phänotyp unserer Zeit, hat schon am Beginn des 20. Jahrhunderts Scharen von Menschen in die Zuschauerräume von Theater und Kinos gelockt, bis heute ist sie geblieben, was sie immer war: geheimnisvoll, exotisch, atemberaubend. Gegenwärtig präsentieren Fotografie, Film, Theater, Musik, Literatur, Kunst, Mode und Werbung eine Vielzahl von Impressionen der Kindfrau, die Lolita, Lulu, Alice, Tatjana, Elena, Amy, Kate oder sonst wie heißt, zumeist aber ohnehin namenlos bleibt. Andrea Bramberger geht in ihrer Studie „Die Kindfrau“ auf Geschichte und Gegenwart dieser männlichen Wunschkonstruktion ein, die gleichermaßen faszinierend wie erschreckend erscheint. Die Kindfrau ist sich aber auch ihres Spiels bewußt. Sie ist subversiv, weil sie sich auf keine der vorgeschriebenen Rollen Kind/Erwachsene festlegen läßt. Andrea Bramberger zeichnet an diesem Abend die ästhetische Figur der Kindfrau nach, zeigt einen Filmausschnitt aus einem Chaplin-Film und präsentiert die brillanteste literarische Darstellung einer Kindfrau: Vladimir Nabokovs „Lolita“.
Andrea Bramberger, geboren 1968, Studium der Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie in Salzburg, Diplom 1991, Promotion 1994 in Innsbruck, Habilitation 2000, lebt als Erziehungswissenschafterin und Kulturanthropologin in Salzburg. Derzeit Gastprofessorin an der Universität Linz, ab Herbst 2001 Visiting Professor an der University of California at Santa Cruz. Ihr Buch „Die Kindfrau. Lust, Provokation, Spiel“ ist 2000 im Matthes & Seitz Verlag erschienen.
Di 22. Mai 2001, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: prolit, Galerie 5020 |

Über Grenzen
„Und weil ich hier auf der Hausbank sitze, … glaube ich, … dass mich niemand mehr von hier vertreiben darf, denn wo einer allein auf der Hausbank sitzt, da ist er auch zu Hause.“
Von der Hausbank aus richtet Cornelius Hell seinen Blick in die Vergangenheit, in die Weite und in seine Träume. Und schreibt auch davon, dass
er an Grenzen „sehen gelernt hat“. Die Grenzen sind für alle Autorinnen und Autoren in diesem SALZ andere, Grenzen der Kindheit, der Sprachen,
politische, undurchlässige … Petra Nagenkögel hat mit ihrem offenen Blick Stimmen versammelt, die viele Zugänge zu einem beinah grenzenlosen Thema, zum Überdenken und ...
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