Anna Mitgutsch
Wenn du wiederkommst„Wir waren in einem Abschnitt unseres Lebens, in dem die Jugend vorbei ist und das Alter noch nicht bedrohlich erscheint“, heißt es zu Beginn des Romans. Ein ganzes Leben haben Jerome, ein Anwalt aus jüdischer Familie, und die Erzählerin, eine Schriftstellerin, gebraucht, um ein Liebespaar zu werden, das den eigenen hohen Ansprüchen genügt. Sie sind seit vierzig Jahren ein Paar, doch ihre Ehe ist gescheitert, sie sind geschieden, die Tochter Ilana ist erwachsen. Der Abschied in Boston trägt das Versprechen einer gemeinsamen Zukunft in sich, als die Erzählerin wieder einmal für einige Monate nach Europa zurückkehrt. Doch wenige Tage später erreicht sie ein Anruf der Tochter, die vom Tod des Vaters durch Herzinfarkt berichtet. In einer eindringlichen Totenklage, die den Abschnitten des jüdischen Trauerjahres folgt, sucht die Erzählerin in „Wenn du wiederkommst“ gegen die Realität des Todes aufzubegehren. „In sorgfältig komponierter Verschränkung setzt Anna Mitgutsch Erinnerungen einer vierzigjährigen Vertrautheit gegen die Erschütterungen und bedrängenden Fragen der Zurückgelassenen. Erinnerungen, in denen es die unauffälligen Momente sind, in welchen das Glück seine stillen Höhepunkte fand.“ (Cornelia Niedermeier, Der Standard)
Anna Mitgutsch, geboren in Linz, unterrichtete Germanistik und amerikanische Literatur an österreichischen und amerikanischen Universitäten, lebte und arbeitete viele Jahre in den USA, lebt in Linz und Boston. Für ihr viel übersetztes Werk erhielt sie zahlreiche Preise, u.a. den Solothurner Literaturpreis. Zuletzt erschienen im Luchterhand Verlag die Romane „Zwei Leben und ein Tag“ (2007) und „Wenn du wiederkommst“ (2010).
Di. 18. Mai 2010, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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