Annemarie Selinko und ihr Romanbestseller „Desirée“

Der 1951 erschienene historische Liebesroman „Désirée“ erreichte in kurzer Zeit Millionenauflagen, er wurde in mehr als 25 Sprachen übersetzt und 1954 mit Marlon Brando und Jean Simmons verfilmt. Beinahe vergessen ist dagegen die Verfasserin, die Schriftstellerin Annemarie Selinko, geboren 1914 in Wien, gestoben 1986 in Kopenhagen, die den Roman ihrer in Auschwitz ermordeten Schwester Liselotte widmet. Als im Zweiten Weltkrieg Dänemark von den Deutschen besetzt wurde, schloss sich Selinko der Widerstandsbewegung an und wurde 1943 für kurze Zeit von der Gestapo inhaftiert. Mit ihrem Mann konnte sie in einem offenen Fischerboot nach Schweden flüchten. Erst später sollte sie erfahren, dass sowohl ihre Mutter als auch ihre Schwester in KZ umgekommen waren.
Das fiktive Tagebuch erzählt die Geschichte Désirée Clarys, einer Seidenhändler-Tochter aus Marseille, die durch ihre Heirat mit dem französischen Marschall Bernadotte Königin von Schweden wurde. Biographische und zeithistorische Bezüge eröffnen interessante Lesarten eines bisher als bloße Unterhaltungsliteratur rezipierten Romans.
Christa Gürtler, Literaturwissenschaftlerin und -vermittlerin, gibt beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Kipferln – Einblicke in Leben und Werk von Annemarie Selinko.
Kaffee und Kipferl gibt es ab 9:45 Uhr (solange der Vorrat reicht), der Vortrag beginnt um 10:30 Uhr.
Do. 07. März 2024, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 7,– € | Ermäßigt: 5,– € | Mitglied: 5,– € | |
Reservierung: T. 0662 422 411 oder karten@literaturhaus-salzburg.at |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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