Aufgeblättert

„Aufgeblättert“ werden diesmal literarische Neuerscheinungen, die von menschlichen Schicksalen erzählen, in die Geschichte Uruguays nach China und in die Türkei führen. Vorgestellt wird außerdem die mit dem Deutschen Buchpreis 2009 ausgezeichnete Neuerscheinung. „Aufgeblättert“ werden die Neuerscheinungen von Christa Gürtler (Literaturwissenschafterin, Leiterin der Leselampe), Petra Nagenkögel (Schriftstellerin), Klaus Seufer-Wasserthal (Buchhändler, Rupertus Buchhandlung), Anton Thuswaldner (Literaturkritiker).
Christa Gürtler bringt den neuen beeindruckenden Roman „Du stirbst nicht“ von Kathrin Schmidt ins Gespräch, in dem sie – eigene Erfahrungen verarbeitend – vom Weg zurück ins Leben einer Frau erzählt, die nach einer Hirnblutung, ohne Kontrolle über ihren Körper, sprachlos und mit großen Erinnerungslücken im Krankenhaus aufwacht.
Petra Nagenkögel tritt ein für den 1943 im Original erschienenen Roman „Für diese Nacht“ des uruguayanischen Autors Juan Carlos Onetti. Das Buch bietet eine radikale Auseinandersetzung mit dem Krieg und wagt den Blick auf einen Menschen, dem alle Fundamente von Überzeugung und Moral weggebrochen sind.
Klaus Seufer-Wasserthal stellt den Roman zur Diskussion, den eine Jury aus den Neuerscheinungen des Jahres 2009 auf der Frankfurter Buchmesse mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet hat, nominiert dafür waren auf der Short-List die Bücher von Rainer Merkel, Hertha Müller, Norbert Scheuer, Kathrin Schmidt, Clemens J. Setz und Stephan Thome.
Anton Thuswaldner plädiert für die Lektüre des neuen Romans „Der Traum meines Großvaters“ des chinesischen Autors Yan Lianke. Aids ist in der chinesischen Gesellschaft ein Tabuthema, das der Autor in diesem gesellschaftskritischen Roman aufs Tapet bringt; kein Wunder also, dass dieses Buch in China verboten ist.
Di. 17. November 2009, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Rupertus Buchhandlung, Salzburger Buchwoche |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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