Literaturgespräch: Alja Rachmanowa

Aufgeblättert

Die russische Schriftstellerin Alja Rachmanowa (1898 – 1991) wurde vor 100 Jahren als Tochter eines Arztes im Ural geboren. Im sibirischen Irkutsk, wohin sie mit ihrer Familie fliehen mußte, lernte sie während ihres Philologiestudiums Arnulf von Hoyer kennen, den sie heiratete. 1925 wurden sie aus der Sowjetunion ausgewiesen. Nach Wien, wo Alja Rachmanowa ein Milchgeschäft führte, wurde Salzburg von 1927 bis 1945 zum Lebensmittelpunkt. Hier begann ihre schriftstellerische Karriere mit der Veröffentlichung ihrer Tagebuchromane, die sie in den 30er Jahren berühmt machten. Nach 1945 baute sich Alja Rachmanowa in der Schweiz eine neue Existenz auf, in Ettenhausen/Thurgau starb sie im Alter von 92 Jahren. Der Ruhm der Bestsellerautorin, deren Romane, u.a. „Studenten, Liebe, Tscheka und Tod“ (1931), „Ehen im roten Sturm“ (1932), „Milchfrau in Ottakring“ (1933), „Jurka. Tagebuch einer Mutter“ (1938), über 30 Auflagen erlebten, war längst verloschen. Carmen Sippl wird Leben und Werk Alja Rachmanowas präsentieren, Tondokumente sollen ebenso einen Eindruck dieser faszinierenden Persönlichkeit vermitteln wie die Gespräche mit Salzburger Zeitzeugen, die sich noch an sie erinnern. Carmen Sippl ist seit 1996 Assistentin am Institut für Slawistik der Universität Salzburg, im November 1998 organisierte sie aus Anlaß des 100. Geburtstages von Alja Rachmanowa eine Ausstellung an der Universitätsbibliothek Salzburg.

Mi 24. März 1999, 20:00 Uhr
Literaturhaus Salzburg