Aufgeblättert
Aufgeblättert im April werden wieder spannende literarische Neuerscheinungen des Literaturfrühlings 1999. Welche Bücher sind herausragende Geheimtips abseits der Bestsellerlisten, welche Bücher sind im Gespräch? Zehn Jahre ist Thomas Bernhard tot, noch immer ist er ein umstrittener, wenn auch längst weltberühmter Schriftsteller. Aus Anlaß des 10. Todestages sind einige interessante Bücher über Thomas Bernhard erschienen, darunter der eindrucksvolle Band des Musikers Rudolf Brändle „Zeugenfreundschaft. Erinnerungen an Thomas Bernhard“, den wir ebenso vorstellen wollen wie eine Sondernummer der Zeitschrift „Rampe“, die den Blick unter anderem auf die Beziehung zwischen Thomas Bernhard und seinen Großvater Johannes Freumbichler richtet. Eine der wichtigsten Schriftstellerinnen Deutschlands feierte im März ihren 70. Geburtstag: Christa Wolf. Wir wollen über ihr neues Buch reden, über den Band „Hierzulande. Andernorts“, der drei Erzählungen und essayistische Texte aus den Jahren 94 – 98 enthält, in denen Christa Wolf ihre eigenen Erfahrungen im historischen Prozeß reflektiert, ferne und nahe Freunde um sich versammelt, Lebende und Tote, die Konflikten nicht ausgewichen sind. Unser Blick ins fremdsprachige Ausland führt uns diesmal nach Irland, das derzeit nicht nur beliebtes Reiseziel ist, sondern auch deshalb berühmt, weil es besonders viele hervorragende Schriftsteller beherbergt. Der neue Roman von Bernard Mac Laverty trägt den Titel „Annas Lied“: Er ist das einfühlsame fiktive Porträt der jungen Komponistin Catherine Anne McKenna auf dem Weg zu ihrer Kunst, ein poetischer Roman über Musik und Mutterschaft.
Mi 28. April 1999, 19:00 Uhr | |
Rupertus Buchhandlung | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Rupertus Buchhandlung |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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