Aufgeblättert

Unter der Moderation von Christa Gürtler (Literaturwissenschafterin) werden drei literarische Neuerscheinungen diskutiert:
Petra Nagenkögel (Schriftstellerin) empfiehlt Andrej Platonows Roman „Tschewengur. Die Wanderung mit offenem Herzen“ (Ü: Renate Reschke, Suhrkamp Verlag), der 1927 entstanden ist. Platonow erzählt von den Anfängen der kommunistischen Gesellschaft, die in der Steppenstadt Tschewengur bereits angebrochen sein soll. Elf Bolschewiki und ihr Führer scheitern daran, dort ein Paradies aufzubauen.
Klaus Seufer-Wasserthal (Buchhändler, Rupertus Buchhandlung) stellt den Roman „Asymmetrie“ (Ü: Stefanie Jacobs, Hanser Verlag) von Lisa Halliday vor, in dem die Autorin zwei ungleiche Geschichten verwebt: Es geht um eine Liebesgeschichte zwischen der Lektoratsassistentin Alice und einem berühmten Autor in seinen Siebzigern in New York und um Amar, einen amerikanisch-irakischen Wirtschaftswissenschafter, der am Londoner Flughafen in Gewahrsam genommen wird.
Anton Thuswaldner (Literaturkritiker) plädiert für die Lektüre von „Schwedenreiter. Ein Heimatroman“ (Otto Müller Verlag) von Hanna Sukare, der sich mit einem historischen Fall von Wehrmachtsdeserteuren auseinandersetzt. Schwedenreiters Großvater war einer der Deserteure. In der Ortschronik der Gemeinde Stumpf, erschienen 2010, heißt es, dass die Deserteure eine „gefährliche Landplage“ waren, während ein SS-Mann zum Retter des Ortes gekürt wird.
Mi. 21. November 2018, 19:30 Uhr | |
Rupertus Buchhandlung | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Rupertus Buchhandlung |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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