Aufgeblättert
Das literarische Quartett blättert aus Anlass des „Welttags des Buches“ wieder literarische Neuerscheinungen auf, Petra Nagenkögel moderiert:
Anna Burns erzählt in ihrem vielfach ausgezeichneten Roman „Milchmann“ (Ü: Anna-Nina Kroll, Klett-Cotta) vom unerschrockenen Kampf einer jungen Frau um ein selbstbestimmtes Leben. Wie in ihren ersten beiden Büchern geht es um den Nordirland-Konflikt und die Auswirkungen der Gewalt auf die Gesellschaft. Eine junge Frau zieht ungewollt die Aufmerksamkeit eines mächtigen älteren Mannes auf sich und versucht, dem Gerede über ihre Begegnungen mit Milchmann zu entgehen.
Marion Messina wird als „Erbin“ Michel Houllebecqs bezeichnet. In ihrem Debütroman „Fehlstart“ (Ü: Claudia Steinitz, Hanser) erzählt Messina von der jungen Aurélie, die von Grenoble nach Paris zieht, wo sie Jus studieren und die Arbeiterbiographien ihrer Eltern hinter sich lassen möchte. Voll Zorn, Klarsicht und gnadenloser Ironie blickt Messina auf eine verlorene Generation.
Hans Joachim Schädlich, geboren 1935, widmet sich in seinem jüngsten Roman „Die Villa“ (Rowohlt) den Jahren zwischen 1931 und 1950. Die Gründerzeitvilla in seiner Heimatstadt Reichenbach /Vogtland bewohnt eine Familie mit vier Kindern und dem Personal. In virtuoser Verdichtung führt Schädlich vor Augen, wie eine Familie im Widerstreit von Wahn und Gewissen die Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegsjahre erlebt.
„Aufgeblättert“ werden die Neuerscheinungen von Christa Gürtler (Literaturwissenschafterin), Petra Nagenkögel (Schriftstellerin), Klaus Seufer-Wasserthal (Buchhändler, Rupertus-Buchhandlung), Anton Thuswaldner (Literaturkritiker).
Mi 22. April 2020, 19:30 Uhr | |
Rupertus Buchhandlung, Dreifaltigkeitsgasse 12 | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Rupertus Buchhandlung |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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