Aufgeblättert

In ihrem Roman „Antichristie“ (Hanser Verlag) fragt Mithu Sanyal nach der Rolle von Erinnerungskultur, kultureller Aneignung und Identitätspolitik. 2022 in London – die Queen ist gerade gestorben –arbeitet die Drehbuchautorin Durga an einer politisch korrekten Umschreibung eines Agatha-Christie-Drehbuchs und landet plötzlich im Jahr 1906: Als Tochter eines Juden und einer Deutschen, trifft sie in London auf die Elite des indischen Befreiungskampfes.
1939 darf der polnische Autor Witold Gombrowicz (1904-1969) an der Jungfernfahrt des Transatlantikliners Chobry nach Buenos Aires teilnehmen. Aus einem kurzen Aufenthalt werden vierundzwanzig Jahre: Während der Überfahrt überfällt die deutsche Wehrmacht Polen. Basierend auf realen Erlebnissen schrieb Gombrowitz in „Transatlantik“ (Kampa Verlag, Ü: Rolf Fieguth) eine absurd-paradoxe Parodie auf das Denken in Nationalismen.
Als drittes Buch wird über jenes deutschsprachige Buch diskutiert, das mit dem Deutschen Buchpreis 2024 ausgezeichnet wird.
Diskutiert werden die Neuerscheinungen von Anton Thuswaldner (Literaturkritiker), Christa Gürtler (Literaturwissenschafterin) und als Gast Ines Schütz (Ko-Intendantin der Rauriser Literaturtage), moderiert von Klaus Seufer-Wasserthal (Buchhändler, Rupertus Buchhandlung).
Do. 21. November 2024, 19:30 Uhr | |
Rupertus Buchhandlung, Dreifaltigkeitsgasse 12 | |
Eintritt frei | |
Reservierung: T. 0662 878733 | |
Moderation: Christa Gürtler | |
Mitveranstalter: Rupertus Buchhandlung | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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