Begegnungen mit den Sirenen
Mayröcker, Kafka und wirDie Sirenen gehören zum festen Bestand der Kulturgeschichte: Die Vorstellung von den singenden Wesen, die faszinieren, betören und täuschen, hat sich fest in Literatur, Bildender Kunst und Musik verankert. Als Ausdruck hybrider, gefährlicher Weiblichkeit sind sie im Grenzbereich zwischen Mythologie, Erotik und Fremdheit angesiedelt – und zahlreiche Beispiele, von der Antike bis zur Gegenwart, belegen die Lebendigkeit und Vielschichtigkeit der damit verbundenen Vorstellungen und Zuschreibungen.
Die österreichischen Dichterin Friederike Mayröcker (1924-2021) hat sich einem ihrer frühesten Texte, der auch in ihr Buchdebüt „Larifari“ (1956) eingegangen ist, mit den Sirenen beschäftigt. In ihrer Neuinterpretation einer zentralen Stelle aus Homers „Odyssee“ erweitert sie die Auseinandersetzung mit diesen mythologischen Wesen – und schlägt auch eine Brücke zum Werk Franz Kafkas (1883-1924). Im Rahmen der Veranstaltung wird Mayröckers Text vorgestellt und gemeinsam mit dem Publikum neu ausgedeutet.
Thomas Ballhausen hat Vergleichende Literaturwissenschaft, Deutsche Philologie, Philosophie und Sprachkunst studiert. Er lehrt und forscht an der Universität Mozarteum Salzburg, derzeit leitet er die Interuniversitäre Einrichtung Wissenschaft & Kunst (Salzburg).
Frühstück ab 9.45 Uhr und solange der Vorrat reicht.
Do 07. November 2024, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 7,– € | Ermäßigt: 5,– € | Mitglied: 5,– € | |
Reservierung: T. 0662 422 411 oder karten@literaturhaus-salzburg.at |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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