Bettina Galvagni
Melancholia„Es ist das Rücksichtsloseste, was ich geschrieben habe, ich habe mein Hemd vor allen ausgezogen und es ihnen hingeworfen, sie können alle an meinem Leben knabbern, es aufessen wie Nüsse“, schreibt Bettina Galvagni über ihre erste große Prosaarbeit. Ihr Leben sieht die Autorin als ungelebtes, sich selbst als abgeschnittene Marionette, zwischen Schule und Krankenzimmer hin- und hergeworfen, geschwächt und so durchlässig für alptraumhafte Visionen, die zwanghaft um Verzweiflung, Schmerz und Tod kreisen. „Neben aller Innenschau langt Galvagnis Schreiben durchaus hinaus ins Leben, um sich Anteile daran zu holen vom Blut der anderen“, schreibt Helmut Gollner in „Literatur und Kritik“, und weiters sieht er als einen Vorteil: „Unvollzogenes Leben macht den Kopf zugleich weit und voll, hält das Bewußtsein liquid und die Augen blank“.
Bettina Galvagni, 1976 in Bozen geboren, lebt zur Zeit in Wien. Zahlreiche Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften. „Melancholia“ (Residenz) ist ihre erste Buchveröffentlichung.
Mi 05. November 1997, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

zu H.C. Artmann
Schon seit 1976 erscheinen Texte von H.C. Artmann in der Literaturzeitschrift SALZ und 1996 wurde ihm mit zahlreichen literarischen Wünschen in einer eigenen Ausgabe zum 75. Geburtstag gratuliert. Zum 100. Geburtstag haben wir wieder Autorinnen und Autoren eingeladen, sich auf H.C. Artmann, seine Dichterpersönlichkeit und sein einzigartiges Werk zu beziehen.
Werner Michler, Germanist an der Universität Salzburg und selbst begeisterter Artmann-Leser, fasst Artmanns Werk in der Vorbereitung dieser SALZ-Ausgabe zusammen: „Vom 1953 in ‚acht Punkten‘ proklamierten ‚poetischen Act‘ über die schwoazze dindtn‘ einer surrealistischen Dialektpoesie, die Kurzschlüsse von ...
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