Bild-Erschreibungen – Kunst in der Literatur
Die deutschsprachige Literatur des 20. Jahrhunderts beschäftigt sich auf komplexe und vielfältige Weise mit der Bildenden Kunst. Das Spektrum umfasst alle literarischen Gattungen und reicht von Malerromanen über Bildbeschreibungen bis hin zu Texten, denen ein Bild lediglich als assoziativer Impuls dient. In den Texten werden ‚Bilder erschrieben‘, die sich zur ursprünglichen Bildvorlage unterschiedlich verhalten. Dadurch entstehen spannende mediale Beziehungen, in denen das kreative Potential dieses Wechselspiels zum Ausdruck kommt. Die Ausführungen nähern sich diesen Prozessen anhand des Themas ‚Innenräume – Außenräume‘. Es geht also in den Texten um Bilder, die einen Einblick in einen Raum oder einen Ausblick aus einem Raum gewähren. Franz Hodjak bezieht sich beispielsweise in seinem Gedicht „Die Kartoffelesser. van Gogh“ (1997) auf Vincent van Goghs gleichnamiges Gemälde aus dem Jahr 1885. Das Gedicht geht auf das Spiel mit dem Betrachterblick ein und gibt die feinen Licht-Schatten- Nuancen des Gemäldes wieder: „Die Kartoffelesser gehn über von schwarz in / noch schwärzer, je länger sie sich betrachtet / fühlen, bis sie schwarz und ausgezehrt sind“. Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck, so lange der Vorrat reicht – zeigen Marina Rauchenbacher und Joanna Wolf, Mitarbeiterinnen am Forschungsprojekt „Kunst im Text“, die Vielschichtigkeit der Kunstzitate und laden zu einem Gang durch die faszinierenden Bild-Text-Galerien ein.
Do. 08. November 2007, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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