Birgit Birnbacher
Ich an meiner SeiteWie beginnt man ein neues Leben? Geht das überhaupt? Und worauf kommt es wirklich an? Birgit Birnbacher stellt ihren jungen Protagonisten Arthur vor die Aufgabe, einen Neubeginn zu versuchen. Nach einer Gefängnisstrafe wird Arthur in die Freiheit entlassen: Nun soll er zur Hauptfigur seines Lebens, zu einer besseren Version seiner selbst werden. So formuliert es jedenfalls sein gutmütiger, unkonventioneller Therapeut: „Und dann?“, fragt Arthur – „Dann sind Sie ein besserer Mensch, und das ist es doch, was wir alle sein wollen. Oder nicht?“
Arthurs Geschichte beginnt an einem Ende: Als Haftentlassener ist er an den äußersten Rand der Gesellschaft geraten, die ihn mit Freiheitsentzug für seine Taten bestraft hat. Hier setzt der Roman ein, und es ist nicht nur Arthur, der nicht mehr der ist, der er einmal war. Wie schon in ihrem Debütroman „Wir ohne Wal“ erforscht Birgit Birnbacher mit Empathie und sprachlichem Feingefühl die Bedingungen, die uns zu dem machen, wer wir sind oder wer wir nicht sind.
Birgit Birnbacher, geboren 1985, lebt als Soziologin und Autorin in Salzburg. 2016 erschien ihr Debütroman „Wir ohne Wal“ (Jung und Jung Verlag), sie wurde u. a. mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto Stiftung, dem Rauriser Förderungspreis und dem Theodor Körner Förderpreis ausgezeichnet. 2019 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis für ihren Text „Der Schrank“.
Fr 27. März 2020, 18:30 Uhr | |
Haus für Kultur und Literatur, Rauris | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Rauriser Literaturtage |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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