„Böhmen liegt am Meer“
Die Geschichte von Ingeborg Bachmanns schönstem Gedicht
In Thomas Bernhards Roman „Auslöschung“ wird das „sogenannte böhmische Gedicht“ als „das schönste und beste Gedicht“ bezeichnet, „das jemals eine Dichterin in unserer Sprache geschrieben hat“. Erhellender als solche Superlative ist Muraus Bemerkung, dass er die Gedichte der in Rom lebenden, aus Kärnten stammenden Dichterin „immer geliebt“ habe, „weil sie so österreichisch, gleichzeitig aber so von der ganzen Welt und von der Umwelt dieser Welt durchdrungen sind wie keine zweiten.“ Für Ingeborg Bachmann selbst war „Böhmen liegt am Meer“ das Gedicht, zu dem sie „immer stehen werde“, manchmal könne sie es gar nicht glauben, dass sie „es geschrieben habe“, es kam ihr wie „ein Geschenk“ vor.
Hans Höller wird beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck, so lange der Vorrat reicht – über die Geschichte dieses Gedichts und über die literarische, musikalische oder die Auseinandersetzung damit in der Bildenden Kunst (z.B. Erich Fried, Thomas Larcher, Anselm Kiefer, Gertraude Stüger) referieren. Was ist an diesem Gedicht „so österreichisch“? Und warum konnte es der Autorin als „Geschenk“ erscheinen, obwohl es eine komplexe Entstehungsgeschichte aufweist, ja sogar Teil eines ‚böhmischen’ Reisezyklus ist? Und was heißt überhaupt „böhmisch“ im Zusammenhang mit dem erst jetzt entdeckten Gedichtzyklus?
Do. 08. Januar 2015, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 6,– € | Ermäßigt: 4,– € | Mitglied: 4,– € |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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