Briefsatire gegen Badelangeweile
Marie von Ebner-Eschenbachs „Aus Franzensbad“
Hin und her gerissen zwischen Familienpflichten und dem standesungemäßen Drang, literarisch tätig zu werden, beschwert sich bereits die junge Marie von Ebner-Eschenbach über häufige Kopf- und Kreuzschmerzen. 1857 wurde ihr der erste Kuraufenthalt verordnet, der körperlich keine Besserung brachte, sich dennoch als wirksam erwies. Die damals unbekannte Autorin legt wenig später „Aus Franzensbad“ (1858) vor, einen sprudelnden Text voll unerwarteter Windungen, der nicht nur den Kurbetrieb ihrer Zeit genüsslich persifliert. Ausgerechnet bei der geordneten Muße des Badelebens tauchen soziale und kulturelle Widersprüche an der idyllischen Oberfläche auf. Die Rezeption der wohlweislich anonym veröffentlichten Satire wird aber zur kalten Dusche für die Verfasserin – die Wogen gehen hoch.
Deborah Holmes, Assistenzprofessorin für Neuere deutsche Literatur an der Universität Salzburg, ist Herausgeberin der Zeitschrift Austrian Studies und Übersetzerin ins Englische. Beim Literaturfrühstück erzählt sie – wie immer bei Kaffee und Kipferl, solange der Vorrat reicht – über Marie von Ebner-Eschenbachs erste längere Veröffentlichung, die die Autorin später am liebsten vergessen hätte. In einer anschließenden Kurzführung durch die Ausstellung „Splash! Kurbetrieb und Badespaß in Salzburg“ tauchen wir in die Geschichte der Badekultur Salzburgs ein.
Do 09. Januar 2020, 10:30 Uhr | |
Salzburg Museum, Gottfried Salzmann Saal, Mozartplatz 1 | |
Vollpreis: 6,– € | Ermäßigt: 4,– € | Mitglied: 4,– € | |
Mitveranstalter: Salzburg Museum |

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