Brigitta Falkner
Fabula rasa oder die methodische Schraube„Palindrome, Lipogramme, was ist das jetzt schnell? Also: Wenn man einen Text von hinten genausogut wie von vorn lesen kann, dann ist‘s ein Palindrom, und wenn die Autorin sich spaßhalber ein paar Vokale verkneift, dann ist es ein Lipogramm, und wenn einem beim Lesen vor Vergnügen das Hirn an den Plafond springt, dann ist es ein Text von Brigitta Falkner.“ (Wolf Haas) Das Lipogramm „Au! Die methodische Schraube“ nimmt den größten Teil in Falkners „Fabula rasa“ ein. Im Zentrum des Geschehens stehen Paul und Karl, die um die Gunst von Ruth buhlen, die mal dem einen, mal dem anderen eher zugeneigt ist. Der gesamte Text basiert aber, so die Autorin, „auf Karls Lautaussparungsgrundsatz, demzufolge ausschließlich die Vokale ‚A‘ und ‚U‘ verwendet werden dürfen.“ Welcher der beiden Konkurrenten unter diesen Voraussetzungen beweisen kann, daß er ein „Pfundsbursch“ ist, und wer ein „Schlappschwanz“ bleiben muß, soll hier nicht verraten werden. Nicht weniger witzig und sarkastisch ist das zweite längere Stück „Prinzip i Storyboard“, das mit schrillen Bildern eine Art „negative(n) Entwicklungsroman“ (Bernhard Fetz) erzählt. Eines ist gewiß: Falkners Lesungen sind etwas für Hirn, Herz und – dank einer Diashow – Auge.
Brigitta Falkner, geboren 1959 in Wien. Lebt in Wien. Publikationen in Zeitschriften (Schreibheft, Zwischen den Zeilen) und Anthologien: „Jelineks Wahl“ (1998). Arbeiten für den Rundfunk und Ausstellungen. Buchveröffentlichungen: „Anagramme, Bildtexte, Comics“ (1992); „Tobrevier-Schreiverbot – Palindrome“ (1996) und „Fabula Rasa oder die methodische Schraube“ (2001) erschienen im Ritter Verlag.
Mi 19. März 2003, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Einführung: Konstanze Fliedl |

Themenwechsel – Erwin Einzinger
Nun aber rasch zurück in eine Gegenwart, die oft genug
Auf einem Auge blind ist. Feuer in der Muldenstraße.
Und der von Spraykünstlern verzierte Güterzug steht immer
Noch auf einem Abstellgleis, wo Disteln wachsen.
Wir wollten Erwin Einzinger zum 70. Geburtstag gratulieren und haben ihm ein SALZ „geschenkt“ – und sind von ihm beschenkt worden mit einer Vielzahl an neuen Gedichten, Zeichnungen und Collagen aus vielen Jahren. Sie finden Sie verstreut in dieser SALZ-Ausgabe.
Erwin Einzinger hat Autorinnen und Autoren zum Themenwechsel eingeladen und alle, die es irgendwie einrichten konnten, sind dieser ...
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