Christine Busta
Schuld in der Lyrik nach 1945
„Die Hälfte des Lebens lachten die Pfauen zu Scherben / in den Mittagsgärten Schönbrunns, / wo wir den eklen Kadaver / unserer Schuld aus den Trümmern scharrten“ – so beginnt das Gedicht 1945 von Christine Busta, das 1956 veröffentlicht wurde. Wer ist das „wir“, das hier spricht? Ist das Gedicht biographisch? Gerade im religiösen Zusammenhang (den es auch im Gedicht 1945 gibt) ist Bustas Lyrik als allgemein-gültig im Hinblick auf menschliche Wahrnehmung und Werte gelesen worden. Wir wollen sie neu lesen, vor dem Hintergrund, den uns die Dichterin selbst hinterlassen hat: ihrem Nachlass, aus dem ersichtlich wird, dass sie persönliche Schuld im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus kannte. Ändert sich die Wirkung der Gedichte, wenn die Leserin, der Leser das weiß?
Dr. Annette Steinsiek und Dr. Ursula Schneider sind Literaturwissenschaftlerinnen am Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck, wo sie u.a. über die österreichische Literatur der Nachkriegszeit und über Probleme der Biographieschreibung forschen und als Archivarinnen den umfangreichen Nachlass von Christine Busta betreuen. Sie haben u.a. von Christine Busta (mit-)herausgegeben: Erfreuliche Bilanz. Gedichte im Wiener Dialekt (Otto Müller 2013) und BustaSearch. Internet-Plattform zu Lyrik, Prosa, Essays und Briefen von Christine Busta. Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Kipferl, so lange der Vorrat reicht – geben Annette Steinsiek und Ursula Schneider Einblicke in das Werk Christine Bustas.
Do 11. Januar 2018, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 6,– € | Ermäßigt: 4,– € | Mitglied: 4,– € |

zu H.C. Artmann
Schon seit 1976 erscheinen Texte von H.C. Artmann in der Literaturzeitschrift SALZ und 1996 wurde ihm mit zahlreichen literarischen Wünschen in einer eigenen Ausgabe zum 75. Geburtstag gratuliert. Zum 100. Geburtstag haben wir wieder Autorinnen und Autoren eingeladen, sich auf H.C. Artmann, seine Dichterpersönlichkeit und sein einzigartiges Werk zu beziehen.
Werner Michler, Germanist an der Universität Salzburg und selbst begeisterter Artmann-Leser, fasst Artmanns Werk in der Vorbereitung dieser SALZ-Ausgabe zusammen: „Vom 1953 in ‚acht Punkten‘ proklamierten ‚poetischen Act‘ über die schwoazze dindtn‘ einer surrealistischen Dialektpoesie, die Kurzschlüsse von ...
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