Christoph Ransmayr
Die Verbeugung des RiesenChristoph Ransmayr liest im Rahmen des 10. Bergfilmfestivals veröffentlichte und unveröffentlichte Texte vom Berg. Für Christoph Ransmayr ist Schreiben eine Anstrengung, die mit dem Bergsteigen vergleichbar ist: „Du weißt, Du bist am Ziel, wenn der nächste Schritt ein Schritt ins Leere ist.“ In seinem jüngsten Buch „Die Verbeugung des Riesen“ verwandelt er Gefährten und Freunde in Gestalten seiner Erzählungen. In einem Interview, gefragt danach, wie weit er bei seinen Abenteuern gehe, antwortet Christoph Ransmayr. „Ich bin nach wie vor lieber Spaziergänger und Wanderer als Extrembergsteiger. (…) Die Vorstellung etwa, den Nanga Parbat im Alleingang zu besteigen, wie Reinhold Messner, hat für mich etwas Furchtbares. Die Vorstellung dagegen, von so einem Weg zu erzählen, zieht mich magnetisch an. Aber ich muß nicht alles am eigenen Leib erfahren. Wer lange genug gefragt, lange genug zugehört hat, kann durchaus auch von Welten berichten, in denen er niemals war und niemals sein wird.“ (NZZ, 7. 8. 2000) Um 22 Uhr wird auf Wunsch des Autors der Film „Megacities“ von Michael Glawogger gezeigt. Christoph Ransmayr, geboren 1954 in Wels/OÖ. Studium in Wien, seit 1982 freier Schriftsteller, lebt derzeit in West Cork/Irland und Wien. Zahlreiche Literaturpreise, u.a. Anton-Wildgans-Preis, Franz-Kafka-Preis, Friedrich-Hölderlin-Preis. Veröffentlichungen u.a. „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“ (Roman, 1984), „Die letzte Welt“ (Roman, 1988), „Morbus Kitahara“ (Roman, 1995), „Die dritte Luft“ (Rede, 1997), „Die Verbeugung des Riesen. Vom Erzählen“ (2003) im S. Fischer Verlag.
Fr 28. November 2003, 20:00 Uhr | |
DAS KINO | |
Einführung: Brita Steinwendtner | |
Mitveranstalter: DAS KINO |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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