Christoph Ransmayr
Morbus KitaharaVA-Ort: Gasthof Grimming, Rauris
Bering wurde in der letzten Kriegsnacht in Moor, einem Gebirgsort, geboren. Er ist begnadet mit einem sensiblen Gehör und einer Leidenschaft für Maschinen und im besonderen, Schußwaffen. Daher auch die Krankheit, die ihn später befällt: Morbus Kitahara, eine Folgeerscheinung des intensiven Starrens auf einen fixen Punkt. Eine Krankheit, die häufig bei Scharfschützen vorkommt. Moor wird regiert von Nachkriegs-Besatzern. Der Morgenthau-Plan wird im Roman durchgeführt: Die Bevölkerung des Landes wird für ihre unmenschlichen Verbrechen bestraft, indem man sie zur Agrargesellschaft regredieren lässt. Bering wird zum Leibwächter des Vertrauensmannes der Besatzer, Ambras. Auch Lily gehört zu diesem Gespann. Sie handelt mit gefundenen Edelsteinen und Waffen und träumt vom Frieden an der Küste des fernen Landes.
Fr 29. März 1996, 20:00 Uhr | |
Gasthof Grimming, Rauris | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Rauriser Literaturtage |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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