Christoph Wilhelm Aigner
Die schönen bitteren Wochen des Johann Nepomuk„Schließlich herrscht auf Erden das Faustrecht.“ Das Leben des Johann Nepomuk ist ein täglicher Kampf, zu Hause der prügelnde Vater, in der Schule die „Fässer“, die das Proletarierkind der gymnasialen Lehranstalt für unwürdig erachten, und auf der Straße die anderen Kinder. Aber es gibt etwas wie einen Ausweg: den Fußball. Johann Nepomuk ist ein Fußballtalent, ein „Rohdiamant“, mit der Aussicht, in der Bundesliga-Kampfmannschaft mitspielen zu dürfen. Als er auf dem Heimweg vom Training die gehbehinderte Mariella vor zwei Vergewaltigern rettet, kommt in dieser Annäherung eine weitere Option hinzu: die Kunst. Und dann ist da noch die Bande, die hinter den Vergewaltigern Mariellas steht und die Rache will für die Schande, die ihnen von Johann Nepomuk zugefügt wurde. All diese Fäden verweben sich zu einem kunstvollen Bild einer österreichischen Kleinstadt zu Beginn der siebziger Jahre. Ulrike Längle lobte den Roman als „spannend bis zur letzten Zeile, realistisch und lebensnah im besten wie im schrecklichsten Sinn und von einer lockeren und farbigen sprachlichen Virtuosität, die die Grausamkeiten der österreichischen Provinz zur großen Literatur macht.“ (Die Presse)
Christoph Wilhelm Aigner, geboren 1954 in Wels, lebt derzeit in Italien. Studium in Salzburg, arbeitete beim ORF und „Salzburger Tagblatt“, seit 1985 freier Schriftsteller. Von ihm erschienen zahlreiche Gedichtbände sowie 2006 sein erster Roman „Die schönen bitteren Wochen des Johann Nepomuk“ bei der DVA.
Di 27. Februar 2007, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Einführung: Anton Thuswaldner | |
Mitveranstalter: Deutsche Verlagsanstalt |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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