Clemens Peck
Im Labor der Utopie: Theodor Herzl und das "Altneuland"-Projekt
Moderation und Gespräch: Albert Lichtblau, Fachbereich Geschichte, Zentrum für jüdische Kulturgeschichte, Norbert Christian Wolf, Fachbereich Germanistik
„Aufrütteln mußten wir das jüdische Volk, statt es einzulullen. Und wirklich, es hat sich aufrütteln lassen, es streckt die Glieder, es gerät in Bewegung, die wir nach ihrem Ziele Zionismus nennen. Und jetzt, meine ich, ist auch die Stunde gekommen, ihm das Märchen kommender Zeiten zu erzählen. Es wird ein Roman und spielt von jetzt in zwanzig Jahren.“
Theodor Herzl schrieb mit „Der Judenstaat“ (1896) die maßgebliche Abhandlung für die Gründung eines jüdischen Staatswesens. Sechs Jahre später erschien sein Roman Altneuland, in dem er seine Ideen einer zionistischen Gemeinschaft in Palästina literarisierte, reflektierte und modifizierte. Herzl schrieb die Utopie, „um zu zeigen, dass es keine ist“. In seinem Buch geht es nicht um Literatur oder Politik – es geht um beides gleichermaßen. Es changiert zwischen Roman und Leben, Imagination und Realisierung.
Clemens Peck folgt Herzls Bewegung zwischen diesen Polen und zeigt, auf welche Weise diese Experimente im Labor der Utopie mit dem Projekt „Moderne“ verbunden sind. Er lotet die Leistungen des Romans vor dem Hintergrund des Utopie-Diskurses um 1900 erstmals ausführlich aus und gewinnt überraschende Einsichten nicht nur über den Roman, sondern auch über die schillernde Person des jüdischen Schriftstellers und Journalisten.
Clemens Peck, geboren 1977 in Eisenstadt, Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in Wien und Berlin, er forscht und lehrt als Germanist und Kulturhistoriker an der Universität Salzburg. Das Buch „Im Labor der Utopie. Theodor Herzl und das ‚Altneuland’-Projekt“ erschien 2012 im Jüdischen Verlag im Suhrkamp Verlag.
Mi 24. Oktober 2012, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Eintritt frei | |
Moderation: Albert Lichtblau, Norbert Christian Wolf | |
Mitveranstalter: Zentrum für jüdische Kulturgeschichte, Fachbereich Germanistik |

Themenwechsel – Erwin Einzinger
Nun aber rasch zurück in eine Gegenwart, die oft genug
Auf einem Auge blind ist. Feuer in der Muldenstraße.
Und der von Spraykünstlern verzierte Güterzug steht immer
Noch auf einem Abstellgleis, wo Disteln wachsen.
Wir wollten Erwin Einzinger zum 70. Geburtstag gratulieren und haben ihm ein SALZ „geschenkt“ – und sind von ihm beschenkt worden mit einer Vielzahl an neuen Gedichten, Zeichnungen und Collagen aus vielen Jahren. Sie finden Sie verstreut in dieser SALZ-Ausgabe.
Erwin Einzinger hat Autorinnen und Autoren zum Themenwechsel eingeladen und alle, die es irgendwie einrichten konnten, sind dieser ...
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