Cvetka Lipuš
Belagerung des Glücks„Wie brüchig sind die Wirbel des Alltags. Jeder Schritt/kann die Zeit in Spalten brechen, durch die wir/in gefährliche Wasser gleiten. Noch lange pressen wir/jegliche Erinnerung aus uns heraus, damit die Not,/allzu sehr vor Augen, nicht den freundlichen Blick blendet.“ In ihrem Gedichtband „Obleganje srece! Belagerung des Glücks“ (Ü: Klaus Detlev Olof) lotet Cvetka Lipuš topographisch Erinnerungen und Körperwahrnehmungen aus, bewegt sich in ihren Gedichten „Von Nirgends nach Nirgendwo“. In seinem Vorwort zur slowenischen Ausgabe schreibt Tomaz Toporisic: Ihre Sprache „ist durchlässig, mit ihr und durch sie fließen verschiedene Intertexte: dichterische Figuren, alltägliche Slogans, aufgelesene Passagen aus man weiß nicht mehr welchen Büchern.“ „Cvetka Lipuš’ Gedichte sind filigrane, lakonische Wortgebilde, rhythmisch austariert und von leiser Tonart. … ausgehend von einem Ich, das seine Wahrnehmungen und Gefühle in Metaphern hüllt,… entstehen gleichsam schwebende Momentaufnahmen.“ (Neue Zürcher Zeitung) Im Anschluss an die Lesung wird die neue Ausgabe der Zeitschrift SALZ präsentiert: Unter dem Titel „HYPOtheken & HYPOthesen“ haben Doris Moser und Fabjan Hafner Texte Kärntner Autorinnen und Autoren versammelt, u.a. von Peter Clar, Lilian Faschinger, Cvetka Lipuš und Lydia Mischkulnig, die beweisen, dass die Dichter und Dichterinnen ein wertgesichertes Guthaben sind, sie könnten langfristige Anlagen sein im Land der Seen und Flüsse, Berge und Bühnen, Stadien und Banken.
Cvetka Lipuš, geboren in Bad Eisenkappel/Zelezna Kapla, studierte in Klagenfurt Vergleichende Literaturwissenschaft und Slawistik, ab 1995 lebte und arbeitete sie in den Vereinigten Staaten, wo sie an der Universität Pittsburgh das Studium der Bibliotheks- und Informationswissenschaften absolvierte; seit 2009 lebt sie in Salzburg. Bisher veröffentlichte sie sieben Gedichtbände, in dt. Übersetzung von Klaus Detlev Olof erschien zuletzt „Belagerung des Glücks“ (Drava Verlag, 2010).
Mi 22. September 2010, 20:00 Uhr | |
Moderation: Anton Thuswaldner | |
Einführung: Anton Thuswaldner | |
Klaus-Detlef Olof |

Über Grenzen
„Und weil ich hier auf der Hausbank sitze, … glaube ich, … dass mich niemand mehr von hier vertreiben darf, denn wo einer allein auf der Hausbank sitzt, da ist er auch zu Hause.“
Von der Hausbank aus richtet Cornelius Hell seinen Blick in die Vergangenheit, in die Weite und in seine Träume. Und schreibt auch davon, dass
er an Grenzen „sehen gelernt hat“. Die Grenzen sind für alle Autorinnen und Autoren in diesem SALZ andere, Grenzen der Kindheit, der Sprachen,
politische, undurchlässige … Petra Nagenkögel hat mit ihrem offenen Blick Stimmen versammelt, die viele Zugänge zu einem beinah grenzenlosen Thema, zum Überdenken und ...
Aktuelle Ausgabe bestellen SALZ 187

Von Tieren und Menschen
SALZ 186
Nahaufnahmen 27
SALZ 185