Daniel Wisser
StandbyDie namenlose Hauptfigur in Daniel Wissers Roman „Standby” ist Leiter eines Callcenters, dem nur die Arbeit Schutz vor der Freizeit und dem Wochenende bietet, das er mit seiner Frau verbringen muss. Die vier Kapitel des Romans tragen die Titel Freitag, Samstag, Sonntag und Montag, an denen die Handlung des Buches, unterbrochen von einigen Rückblenden, spielt. Am liebsten würde sich der Held über das Wochenende in den „Standby“-Modus klicken, weil er nicht mehr zu leben versteht. Wisser beschreibt das Wochenende in einem rasanten Stil, der sich Passivkonstruktionen und der Sprache der Gebrauchsanweisungen bedient und damit die technoide Weltsicht des Protagonisten offenlegt.
„Dieses Buch ist bedeutend: Es handelt von der Künstlichkeit unseres Alltags, der Alltagsabläufe, der Berufsabläufe, der Abläufe in einem Büro. Und wenn man sich in diese Welt einfügt, dann kriegt man Gastritis, Magenschmerzen, Kopfweh. Man ist in dieser Künstlichkeit ständig krank, ständig verwundet. Wissers ,Standby’ stellt diese allgemeine Künstlichkeit rücksichtslos und brutal aus.“ (Franz Schuh)
Daniel Wisser, geboren 1971 in Klagenfurt, lebt als Musiker, Verleger und Autor von Lyrik, Prosa und radiophonen Werken in Wien. Er ist Mitbegründer des „Ersten Wiener Heimorgelorchesters“, das seit 1994 neben sieben Tonträgern auch Film- und Theatermusik veröffentlicht hat, zuletzt „Untertagblues“ von Peter Handke. Er debütierte mit „Dopplergasse acht“ (Ritter, 2003), „Standby“ erschien 2011 im Wiener Klever Verlag.
Di 22. Mai 2012, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 8,– € | Ermäßigt: 6,– € | Mitglied: 4,– € | |
Moderation: Norbert C. Wolf, Fachbereich Germanistik |

Über Grenzen
„Und weil ich hier auf der Hausbank sitze, … glaube ich, … dass mich niemand mehr von hier vertreiben darf, denn wo einer allein auf der Hausbank sitzt, da ist er auch zu Hause.“
Von der Hausbank aus richtet Cornelius Hell seinen Blick in die Vergangenheit, in die Weite und in seine Träume. Und schreibt auch davon, dass
er an Grenzen „sehen gelernt hat“. Die Grenzen sind für alle Autorinnen und Autoren in diesem SALZ andere, Grenzen der Kindheit, der Sprachen,
politische, undurchlässige … Petra Nagenkögel hat mit ihrem offenen Blick Stimmen versammelt, die viele Zugänge zu einem beinah grenzenlosen Thema, zum Überdenken und ...
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Von Tieren und Menschen
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