Darf Literatur alles?
Über das Verhältnis von Kunst und Recht
Wer 1984 das neu erschiene Buch Holzfällen von Thomas Bernhard kaufen wollte, musste dazu nach Freilassing fahren: In Österreich war der Roman nach einer Klage eines Komponisten, der sich in einer Figur wiedererkannt hatte, beschlagnahmt worden. Der Vorfall wirft die Frage nach den Grenzen des „Schlüsselromans“ auf. Helmut Eisendle ruft in seinem jüngst wieder aufgelegten Kompendium Tod und Flora zur Beseitigung unliebsamer Personen mittels Giftpflanzen auf. Wie ist dies rechtlich zu bewerten? Verhetzung? Bestimmungstäterschaft zum Mord? Und: Seit dem Siegeszug des Internets sind Urheberrechtsverletzungen zu einem allgegenwärtigen Thema geworden. Doch was bedeutet das für die Literatur? Dürfen Dichter Texte anderer nicht mehr zum Schaffen eigener Arbeiten verwenden?
Anhand verschiedenster Fallkonstellationen beleuchten wir beim Literaturfrühstück das ebenso spannende wie spannungsreiche Verhältnis zwischen der Kunstfreiheit und den Rechten anderer Personen.
Astrid Graf-Wintersberger, studierte Philosophie, Rechtswissenschaften und Kunstgeschichte in Salzburg, arbeitete als Lektorin im Residenz Verlag und ist zudem Übersetzerin, Herausgeberin und Autorin. Beim Literaturfrühstück zeigt sie interessante Aspekte rechtlicher Fragestellungen in der Literatur auf. Frühstück ab 9:45 Uhr und solange der Vorrat reicht.
Do. 03. Oktober 2024, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 7,– € | Ermäßigt: 5,– € | Mitglied: 5,– € | |
Reservierung: T. 0662 422 411 oder karten@literaturhaus-salzburg.at |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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