„Das Manifest der kommunistischen Partei“. Ein Epos der Moderne

In seinem Brief an Karl Marx vom 23. November 1847 schlägt Friedrich Engels eine Änderung der literarischen Form für die Programmschrift des „Bunds der Kommunisten“ vor: „Ich glaube wir tun am besten, wir lassen die Katechismusform weg und titulieren das Ding: Kommunistisches Manifest. Da darin mehr oder weniger Geschichte erzählt werden muß, paßt die bisherige Form gar nicht.“
Diese Wendung zum Erzählerischen ermutigt dazu, „Das Manifest“ als literarischen Text zu lesen, ohne dabei die historisch-politische Dimension des Textes vernachlässigen zu müssen. Es öffnet sich so der Blick für die Übergängigkeit des Politischen und des Ästhetischen, die im Epischen Theater Brechts und in der Brecht-Lukács Debatte ins Zentrum der literarischen Moderne rückte.
Sieht man das „Manifest“ in einer verwandtschaftlichen Beziehung mit der Literatur, wird einem die kulturelle Zusammengehörigkeit des Politischen und des Poetischen bewusst. So kann man entdecken, wie scheinbar weit von der Politik entfernte ‚klassische‘ literarische Texte des 19. Jahrhunderts ein geheimes Gespräch mit der politischen Programmschrift von Marx und Engels führen.
Im Rahmen der Frage nach den erhellenden Interferenzpunkten zwischen der Literatur und der Marx’schen „Kritik der politischen Ökonomie“ wird sich der Salzburger Literaturwissenschaftler Hans Höller bei diesem Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Kipferl, so lange der Vorrat reicht – auch mit der Waren-Analyse im „Kapital“ befassen.
Do 03. Mai 2018, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 6,– € | Ermäßigt: 4,– € | Mitglied: 4,– € |

zu H.C. Artmann
Schon seit 1976 erscheinen Texte von H.C. Artmann in der Literaturzeitschrift SALZ und 1996 wurde ihm mit zahlreichen literarischen Wünschen in einer eigenen Ausgabe zum 75. Geburtstag gratuliert. Zum 100. Geburtstag haben wir wieder Autorinnen und Autoren eingeladen, sich auf H.C. Artmann, seine Dichterpersönlichkeit und sein einzigartiges Werk zu beziehen.
Werner Michler, Germanist an der Universität Salzburg und selbst begeisterter Artmann-Leser, fasst Artmanns Werk in der Vorbereitung dieser SALZ-Ausgabe zusammen: „Vom 1953 in ‚acht Punkten‘ proklamierten ‚poetischen Act‘ über die schwoazze dindtn‘ einer surrealistischen Dialektpoesie, die Kurzschlüsse von ...
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