Das Schloß
Michael HanekeAT 1997; Regie/Drehbuch: Michael Haneke; Kamera: Jiří Štíbr, Heinz Mensik, Marcus Knaus, Marcus Kanter; mit: Ulrich Mühe, Susanne Lothar, Frank Giering, Dörte Lyssewski u.a.; 123 Min.; dt. OF
„Das Schloß“, einer der drei unvollendeten und posthum veröffentlichten Romane Franz Kafkas, erzählt vom Landvermesser K.: Dieser wird von seiner Behörde in ein Dorf geschickt, um dort seinen Dienst anzutreten, doch weiß niemand etwas von der Versetzung. K. versucht vergeblich, in das Schloss, den Sitz der offensichtlich übergeordneten Verwaltung, vorzudringen. Im Dorfwirtshaus warten zwei angebliche Gehilfen, die nichts von seinem Beruf verstehen.
In Handlung und Sprache sehr nahe an der literarischen Vorlage inszeniert Michael Haneke mit Ulrich Mühe als K. eine klaustrophobische dystopische Adaption von Kafkas Romanfragment und versetzt die Handlung in die 1950er-Jahre, wodurch der Stoff zwar aktualisiert, jedoch nicht verändert wird. K.s Fremdbleiben und seinen Weg der Verirrungen verdichtet Haneke atmosphärisch mit düsterer Kargheit und Fragmentierung der Bilder.
Mi 13. Dezember 2023, 19:30 Uhr | |
DAS KINO, Giselakai 11 | |
Vollpreis: Kartenpreis DAS KINO / Mitglied: Eintritt frei | |
Reservierung: T. 0662 873100 15 oder unter www.daskino.at | |
Einführung: Manfred Mittermayer | |
Mitveranstalter: DAS KINO |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
Aktuelle Ausgabe bestellen SALZ 196