Das vergriffene Buch
Der Antiquar ist meist eine Mischung aus Sammler, Wissenschafter und Geldmensch. Er sitzt also auf drei Sesseln, und es gehört schon eine Art Geschicklichkeit dazu, nicht zwischen den Sesseln zu sitzen. Der Sammler ist der Jäger, der leidenschaftlich das fehlende Buch sucht, der Wissenschafter bearbeitet akribisch sein Fachgebiet, deckt Zusammenhänge auf oder stellt sie her. Der Geldmensch versucht die Erwerbungen zu taxieren, den Verkauf zu lenken. So sehr der Autor sein gerade frisch gedrucktes Buch stolz empfängt, umso stolzer ist der Antiquar, wenn er dem vergriffenen, oft auch abgegriffenen Buch ein zweites Erscheinen, eine weitere Saison schenkt. Der Antiquar ist derjenige, der auf drei Sesseln sitzen kann und das Buch vor dem Verramschen rettet, ihm einen Platz im Regal gibt und auf den Kunden geduldig wartet. Wie immer bei Kaffee und Gebäck wird als Gast Max Blaeulich, Antiquariat Weinek, über die Lust am Büchersammeln, über den Wert von Erstausgaben und Autographen, bibliophile Kostbarkeiten und vieles Interessantes mehr erzählen. Und Sie haben die Möglichkeit, den Antiquar zu fragen, was Sie immer schon über „vergriffene“ Bücher wissen wollten.
Do 03. Dezember 1998, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Einsamkeit
Ich suche nur nach mehr Raum für meine Einsamkeit.
Hamed Abboud
Entsteht eine neue SALZ-Ausgabe, fühlen wir uns immer beschenkt: Es war uns ein Anliegen, eine Ausgabe zum Thema „Einsamkeit“ zu gestalten. Jeder Text erwies sich als eine Überraschung. „Einsamkeit“ erschien uns fast zu naheliegend, ist das Schreiben doch eine einsame Tätigkeit, heißt es zumindest. Dass dabei der Raum für das Schreiben erkämpft werden muss, haben bis heute insbesondere Autorinnen eingefordert. In dieser SALZ-Ausgabe erweisen sich die Räume des Schreibens als vielfältig, immer noch umkämpft und manchmal schwer zugänglich, obwohl mit Türen ...
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