David Wagner
LebenDer Anruf kommt um kurz nach zwei. Ein junger, sterbenskranker Mann geht ans Telefon, und eine Stimme sagt: Wir haben ein passendes Spenderorgan für Sie. Auf diesen Anruf hat er gewartet, diesen Anruf hat er gefürchtet. Soll er es wagen, damit er weiter da ist für sein Kind? Er nimmt seine Tasche und lässt sich ins Berliner Virchow-Klinikum fahren.
David Wagners Roman „Leben“ handelt von der Geschichte und Vorgeschichte dieser Organtransplantation: von den langen Tagen und Nächten im Kosmos Krankenhaus neben den wechselnden Bettnachbarn mit ihren Schicksalen und Beichten. Beim Zuhören bemerkt er zum ersten Mal, dass auch er schon ein Leben hinter sich hat.
David Wagner hat ein berührendes, nachdenklich stimmendes, lebenskluges Buch über einen existentiellen Drahtseilakt geschrieben, ohne Pathos und mit stilistischer Brillanz.
„Wie hier das Ringen um Leben und Tod zur Sprache findet, das ist allerleichteste, also in Wahrheit allerschwerste Erzählkunst.“ (Richard Kämmerlings, Die Welt)
David Wagner, geboren 1971, debütierte im Jahr 2000 mit dem Roman „Meine nachtblaue Hose“, sein Roman „Vier Äpfel“ stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2009. Er lebt in Berlin und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. Walter-Serner-Preis, Georg-K.-Glaser-Preis. Für seinen
jüngsten Roman „Leben“ (Rowohlt Verlag) erhielt er 2013 den Preis der Leipziger Buchmesse.
Mi. 27. November 2013, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 8,– € | Ermäßigt: 6,– € | Mitglied: 4,– € |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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