Der Tod und das Mädchen

Die meisten von uns denken bei „Tod und Mädchen“, bei diesem Paar des sinnreichen Gegensatzes, wahrscheinlich an Franz Schuberts Streichquartett oder an seine Vertonung des Gedichts von Matthias Claudius. Die Begegnung des Lebendigen mit dem Toten, des Begehrenswerten mit dem Schauerlichen, des Weiblichen mit dem Männlichen steht hier im Zeichen der Melancholie.
Ganz anders im Totentanz und in den Todesbildern des 15. und 16. Jahrhunderts, die das Sujet erfunden und entwickelt haben: Hier inszenieren Tod und Mädchen körper- und frauenfeindliche Vorstellungen, die sich auf mittelalterliche Traditionen der Weltverachtung zurückführen lassen. Kunsttheoretisch aufschlussreich ist der Konflikt zwischen modernen, renaissancehaften und konservativen, mittelalterlichen Darstellungsformen, die in „Tod und Mädchen“ zusammentreten und so eine schwierige Schwellenzeit plastisch in Text und Bild setzen.
Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck, so lange der Vorrat reicht – wird Manfred Kern, Literaturwissenschafter am Fachbereich Germanistik der Universität Salzburg, die Geschichte des Sujets bis in die jüngere Modefotografie verfolgen, um „Tod und Mädchen“ als lohnende Aufgabe einer konkreten kulturwissenschaftlichen Arbeit begreifbar zu machen.
Do 19. April 2007, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

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