Die Angst des Tormanns beim Elfmeter
Peter HandkeEin Verbrechen war in Peter Handkes poetologischem Programm für seinen dritten Roman „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ ein notwendiges „Ereignis“: Die Erzählung vom Mord des Tormanns Josef Bloch (Arthur Brauss) an der Kinokassiererin (Erika Pluhar) zeigt, wie sich einem „normalen Helden“ „die Gegenstände, die er wahrnimmt, […] immer mehr versprachlichen und […] zu Geboten und Verboten werden“. Die Kriminalhandlung wird zum Rahmen für ein Erzählkonzept, das eine gemeinhin als „krankhaft“ bezeichnete, für Handke aber „lebensübliche“ Wahrnehmung zeigen soll, wie der Autor es formulierte.
Der 1970 erschienene, kommerziell sehr erfolgreiche dritte Roman von Peter Handke wurde kurz nach seiner Publikation unter der Regie von Wim Wenders als Fernsehfilm produziert. Die Präzision von Handkes oft als „filmisch“ bezeichneter Sprache faszinierte Wenders, gemeinsam mit dem Autor verfasste er das Drehbuch zu der minutiös umgesetzten Verfilmung des Romans, die Blochs Entfremdung von der Wirklichkeit ins visuelle Medium übersetzt.
BRD/Ö 1972; Regie: Wim Wenders; Drehbuch: Wim Wenders, Peter Handke; Kamera: Robby Müller; Musik: Jürgen Knieper; mit: Arthur Brauss, Kai Fischer, Erika Pluhar, Libgart Schwarz, Rüdiger Vogler u.a.; 100 Min.
Mi. 14. Dezember 2022, 19:30 Uhr | |
DAS KINO, Giselakai 11 | |
Vollpreis: Kartenpreis DAS KINO / Mitglied: Eintritt frei | |
Reservierung: T. 0662 873100 15 oder unter www.daskino.at | |
Einführung: Manfred Mittermayer | |
Mitveranstalter: DAS KINO |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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