Die Geister, die ich rief

Die heurige Schreibwerkstatt stelle ich unter das Motto „Die Geister, die ich rief“.
Dieses Zitat aus Goethes berühmter Ballade „Der Zauberlehrling“ fällt einem wie mir heute beinahe täglich ein, wenn ich an das ökologische Desaster, die Wiederkehr von überwunden geglaubten Radikalnationalismen bis hin zum Erstarken rechtsextremer, ja neonazistischer Bewegungen denken muss, die mittlerweile tief in die Mitte der verwirrten Gesellschaften hineinwirken. Aber auch auf viele andere Bereiche kann man es leider anwenden: Lassen die ursprünglich hilfreichen Besen des Zauberlehrlings nicht auch an die digitale Revolution denken, die aus den Fugen zu geraten droht? Wozu führt der Abbau musischer Fächer in der Schule in letzter Konsequenz, wozu die Dominanz von Vergleichbarkeit und Objektivierung für die Qualität des Unterrichts?
Jede Menge Schreibanlässe also, gestützt von anregenden Texten aus der Literatur. Es wird, wie gewohnt, nicht nur der Inhalt wichtig sein, sondern auch die je adäquate Form. Kurze Prosa, Lyrisches, Dialoge bieten sich an, Vorgaben dazu gibt es keine. Papier, Bleistift, ev. Laptop sind mitzubringen. Kopien aller geschaffenen Texte werden für alle erstellt werden, um substantielle Besprechungen der Arbeiten zu ermöglichen.
Auf ein spannendes Schreibwochenende freut sich
Ludwig Laher
Leitung: Ludwig Laher, geboren 1955 in Linz, lebt in St. Pantaleon (Oberösterreich) und Wien. Er schreibt Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele. Drehbücher und Übersetzungen, daneben wissenschaftliche Arbeiten. Sein Roman „Bitter“ erschien 2014, sein Gedichtband „was hält mich“ 2015, 2016 erschien sein Roman „Überführungsstücke“ und zuletzt im Sommer 2017 die erste quellenkritische Ausgabe von Ferdinand Sauter, alle im Wallstein Verlag.
Termine: Freitag, 27. September, 15 bis 19 Uhr, Samstag, 28. September, 10 bis 18 Uhr, Sonntag, 29. September, 9 bis 14 Uhr
Fr 27. September 2019, 15:00 Uhr Mehrere Einzeltermine | |
Literaturhaus | |
130,– Anmeldung erforderlich | |
Reservierung: Anmeldung unbedingt erforderlich unter 0662 / 42 27 81 oder leselampe@literaturhaus-salzburg.at |

Über Grenzen
„Und weil ich hier auf der Hausbank sitze, … glaube ich, … dass mich niemand mehr von hier vertreiben darf, denn wo einer allein auf der Hausbank sitzt, da ist er auch zu Hause.“
Von der Hausbank aus richtet Cornelius Hell seinen Blick in die Vergangenheit, in die Weite und in seine Träume. Und schreibt auch davon, dass
er an Grenzen „sehen gelernt hat“. Die Grenzen sind für alle Autorinnen und Autoren in diesem SALZ andere, Grenzen der Kindheit, der Sprachen,
politische, undurchlässige … Petra Nagenkögel hat mit ihrem offenen Blick Stimmen versammelt, die viele Zugänge zu einem beinah grenzenlosen Thema, zum Überdenken und ...
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Von Tieren und Menschen
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