Die Landschaft genügt nicht
Literarische Spuren in und um VöcklabruckVom Attersee bis zum Hausruck und Kobernaußerwald, in der Ferne der Traunstein und das Höllengebirge: Vöcklabruck liegt mit den beiden charakteristischen Stadttürmen in einer vielgestaltigen Landschaft. Bei dieser Literaturfahrt begegnen wir zeitgenössischer Literatur, die sich an dieser Umgebung abarbeitet – die Auseinandersetzungen mit „kontaminierten Landschaften“ haben bemerkenswerte literarische Texte hervorgebracht. Kurt Palm hat sich mit Oberösterreich als Landschaft Adalbert Stifters beschäftigt – nun erinnert er seine eigene Familiengeschichte im Roman „Trockenes Feld“, aus dem er lesen wird. Die Fahrt führt uns außerdem nach Attersee und Zipf. Als Fischer und Schriftsteller lebte Hans Eichhorn in Attersee und machte in seinen Texten Unerhörtes hinter der „Ansichtskartenlandschaft“ sichtbar. Die Literatur trägt dazu bei, dass die Geschichte des KZ-Außenlagers Redl-Zipf nicht vergessen wird, dazu gehören Franzobel und Walter Kappacher ebenso wie der im KZ inhaftierte katalanische Autor Joaquim Amat-Piniella. Die Landschaft also genügt nicht, wie Hans Eichhorn schreibt, und es gilt wie immer bei der Literaturfahrt: Beim Lesen weitet sich der Blick.
Lesung von Kurt Palm, geb. 1955 in Vöcklabruck, Autor, Filmemacher und Regisseur, Studium der Germanistik und Publizistik in Salzburg, lebt in Wien und am Attersee. Kurt Palm liest aus dem neuen Roman „Trockenes Feld“, in dem er sich mit seiner Familien- und Herkunftsgeschichte auseinandersetzt.
Literarische Reiseleitung: Magdalena Stieb, geb. 1989 in der mittlerweile zum „OKH – Offenes Kulturhaus Vöcklabruck“ umfunktionierten „Hatschek-Stiftung“ (vulgo „Altes Krankenhaus“) in Vöcklabruck, zog für ihr Studium der Germanistik und Kunstgeschichte nach Salzburg, wo sie als Literatur- und Kunstvermittlerin lebt und arbeitet.
Sa 21. September 2024, 08:30 Uhr | ||||
Abfahrt Literaturhaus | ||||
€ 80 (Bufahrt, Lesung, Eintritte) Ausgebucht | ||||
Reservierung: |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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