Die linkshändige Frau
Peter Handke1976 erscheint Peter Handkes Erzählung „Die linkshändige Frau“, schon kurze Zeit später beginnt der Autor, aus dem Text heraus selbst ein Drehbuch zu verfassen: Marianne wartet mit ihrem Sohn auf die Rückkehr ihres Mannes Bruno von einer mehrmonatigen Geschäftsreise. Bruno erzählt von seinem Alleinsein in Finnland – „das Seltsame ist, daß ich sogar ohne euch sein könnte, nachdem ich das erlebt habe“. Marianne trennt sich von Bruno, sie wählt die Einsamkeit.
Gemeinsam mit Wim Wenders als Produzent – eine Künstlerfreundschaft, die heute bereits 50 Jahre andauert – verfilmt Handke im Frühjahr 1977 in seinem Mietshaus in Clamart bei Paris seine Erzählung mit Edith Clever und Bruno Ganz in den Hauptrollen seinen schon von Beginn an als ‚Filmerzählung‘ konzipierten Text – als Regieassistent fungierte übrigens Peter Stephan Jungk.
BRD 1977; Regie/Drehbuch: Peter Handke; Kamera: Robby Müller; Musik: Ulrich Winkler; mit: Edith Clever, Bruno Ganz, Angelika Winkler, Bernhard Minetti, Bernhard Wicki, Michael Lonsdale u.a.; 116 Minuten
Mi 11. März 2020, 19:30 Uhr | |
Das Kino, Giselakai 11 | |
Vollpreis: Kartenpreis DAS KINO / Mitglied: Eintritt frei | |
Reservierung: Tel. 0662/87310015 | |
Einführung: Manfred Mittermayer | |
Mitveranstalter: DAS KINO |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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