Die Sternstunde
Österreichische Literatur nach 1945
Ende der sechziger Jahre verwendete Ingeborg Bachmann das Wort „Sternstunde“ in einem Fragment gebliebenen Essay über Thomas Bernhard. Sie stellte dort die Frage: „Ist ein Ruhm im Kommen, der der deutschen Literatur, die wie alles auf ihre Sternstunde warten hat müssen?“ Von heute aus können wir sagen, dass es nicht zuletzt die österreichische Literatur war, der wir diese „Sternstunde“ verdanken – und dass sie mit Ilse Aichingers Roman „Die größere Hoffnung“, 1948, damals schon längst angebrochen war.
Aber sie war mehr als ein österreichisches Ereignis. Es gehört zum Beispiel der politische Messianismus in den Büchern von Walter Benjamin und Ernst Bloch zu dieser literaturgeschichtlichen Konstellation, und auch die geschichtsbewussten Sternbilder Anselm Kiefers gehören dazu. „Sternstunde“ wurde zu einem erhellenden Denkbild. Sterne, so Ingeborg Bachmann zu einem Gedicht von Paul Celan, sind für den Dichter „Menschenwerk“. Sie sagte das von Celans Gedicht „Engführung“, dessen utopische Verse sie wie ein Manifest an den Schluss ihrer zweiten Frankfurter Poetik-Vorlesung stellte: „… Ein / Stern / hat wohl noch Licht. / Nichts, / nichts ist verloren.“
Hans Höller wird beim Literaturfrühstück, wie immer bei Kaffee und Kipferln, die Konstellationen in Literatur und Bildender Kunst nachzeichnen und dabei Einblicke in wesentliche Entwicklungen der Kulturgeschichte nach 1945 geben.
Do 06. Juni 2019, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 6,– € | Ermäßigt: 4,– € | Mitglied: 4,– € |

Aus dem Rahmen
So
Anregend
Liest sich
Zeitgenössisches
Dieser Aussage zu entsprechen ist eine Herausforderung, die sich für die Literatur, die Literaturzeitschriften und die Literaturfestivals gleichermaßen stellt und die wir in SALZ (nicht nur) mit dieser Ausgabe zu den Rauriser Literaturtagen annehmen wollen.
Der Dank gebührt all den Autorinnen und Autoren, die von Ines Schütz und Manfred Mittermayer zu den Literaturtagen nach Rauris eingeladen wurden und die uns neue Texte, Gedichte, Graphic Novels geschickt, den Laudatoren, die vorab die Aufgabe der Würdigung der Preisträger*innen Marcus ...
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