Die Wand | Marlen Haushofer
Österreich 2012, Regie u. Drehbuch: Julian Pölsler, mit: Martina Gedeck, Wolfgang M. Bauer, Ulrike Beimpold, Julia Gschnitzer, Karlheinz Hackl, Hans-Michael Rehberg; 105 Min.
Eine „Katzengeschichte“ nannte Marlen Haushofer bescheiden-ironisch ihren erfolgreichsten und ungewöhnlichsten Roman „Die Wand“ (1963). Sie beschreibt darin das Leben einer Frau, die sich nach einer Katastrophe durch eine unsichtbare Wand von der Zivilisation getrennt sieht. Von nun an lebt sie allein mit Tieren: einem Hund, einer Kuh und Katzen, ohne jede menschliche Gesellschaft.
„Haben wir nicht überall Wände aufgerichtet? Trägt nicht jeder von uns eine Wand, zusammengesetzt aus Vorurteilen, vor sich her?“, deutet Haushofer an; die Wand, die sie meine, sei „eigentlich ein seelischer Zustand, der nach außen hin plötzlich sichtbar wird“.
In der Hauptrolle findet sich eine der interessantesten deutschen Schauspielerinnen der Gegenwart: Martina Gedeck („Das Leben der Anderen,“ „Der Baader Meinhof Komplex“). Im Anschluss an den Film: Gespräch von Manfred Mittermayer mit dem Regisseur Julian Pölsler und der Literaturwissenschafterin Christa Gürtler
Fr 05. Oktober 2012, 20:00 Uhr | |
DAS KINO | |
Vollpreis: Kartenpreis DAS KINO / Mitglied: Eintritt frei | |
Einführung: Manfred Mittermayer | |
Mitveranstalter: DAS KINO |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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