Diener:innen auf der Bühne

Sie frisieren die Locken, servieren das Essen, stechen Zichori; sie überbringen Tee, Briefe und schlechte Nachrichten. Ihre Sprache ist so einfach wie ihr Gemüt, das von niedrigen Begierden dirigiert wird: Dienstboten und Kammermädchen, Lakaien und Zofen sind zwar eine Konstante im Stückpersonal des europäischen Theaters – als statische Nebenfiguren stehen sie aber meistens im Schatten ihrer gnädigen Herren und Frauen. Höchste Zeit also, dass sie ins Rampenlicht treten dürfen! Tatsächlich lässt sich an Beispielen vorführen, wie wichtig diese Figuren sind – für die Handlung, die Wirkung, aber auch für die Botschaft der Stücke. Die Dienerinnen und Diener sind komisch, intrigant, vital und lebensnah, Opfer und Täter zugleich. Als solche entlarven sie immer wieder Fehler im System, die nicht nur die Bühne, sondern auch die sozialpolitische Wirklichkeit betreffen: Sie demaskieren dabei nicht nur Form und Etikette, sondern vor allem den Unsinn von gesellschaftlichen Hierarchien.
Kaffee und Kipferl ab 9.45 Uhr und solange der Vorrat reicht.
Maria Piok, Leiterin des Literaturhauses am Inn und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck, bringt Geschichten von Dienerinnen und Dienern im Theater auf die Bühne des Literaturhauses.
Do. 03. April 2025, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 7,– € | Ermäßigt: 5,– € | Mitglied: 5,– € | |
Reservierung: T. 0662 422 411 oder karten@literaturhaus-salzburg.at |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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