„Diesen liebe ich schon ernstlich“ (Rosa Luxemburg)
Franz Grillparzer (1791 – 1872)
Um das Leben und Werk Franz Grillparzers ist es seit Jahren still geworden. Mehr als ein Jahrhundert lang galt er als der österreichische Klassiker, in der Schule und auf den Theaterbühnen. Damit stellt sich die entscheidende Frage, ob Grillparzer uns heute überhaupt etwas zu sagen hätte. Sein Werk ist meist an der deutschen Klassik gemessen und zu gering befunden worden. In welchen anderen Zusammenhängen wäre sein Werk sonst zu sehen, und was macht dessen eigensinnige literarische Qualität aus? Und was ist überhaupt das Österreichische, das untrennbar mit dem Grillparzer-Bild verbunden ist? Warum gehörte er zu den liebsten Autoren Rosa Luxemburgs? Was bedeutet es, 1791 geboren und 1872 gestorben zu sein? Wer waren die Zeitgenossen, an denen er sich orientierte? Beginnt nicht schon die Provinzialisierung und Verkleinerung seines Werks mit dem Wort „Österreichs Grillparzer“, als wäre er nur das Abbild der Misere der Habsburger-Herrschaft und es fehlte ihm die deutsche Perspektive?
Grillparzer war nicht nur der geduckte, ängstliche Untertan. Auch wenn ihn die Selbstzweifel sein Leben lang plagten, es waren die Widersprüche einer geschichtlichen Epoche. Als er im Jänner 1791 geboren wurde, lebte Mozart noch. Als er 1872 starb, war Rosa Luxemburg schon geboren. Grillparzers Zeitgenosse war Heinrich Heine. Als sich der österreichische Dichter in der Mitte seines Lebens fragte, wer ihm als Gegenüber im Gespräch über Literatur und Kunst „anstände“, antwortete er ohne jeden Selbstzweifel: „höchstens etwa Heine“.
Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – mit dem Rosa-Luxemburg-Motto wird Hans Höller über das Verschwinden dieses Autors nachdenken.
Do 14. Januar 2016, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 6,– € | Ermäßigt: 4,– € | Mitglied: 4,– € |

Über Grenzen
„Und weil ich hier auf der Hausbank sitze, … glaube ich, … dass mich niemand mehr von hier vertreiben darf, denn wo einer allein auf der Hausbank sitzt, da ist er auch zu Hause.“
Von der Hausbank aus richtet Cornelius Hell seinen Blick in die Vergangenheit, in die Weite und in seine Träume. Und schreibt auch davon, dass
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