Dimitré Dinev & Terézia Mora
In ‚Alle Tage‘ erzählt Terézia Mora die tragikomische Geschichte von Abel Nema, der aus einem östlichen Land, das es nicht mehr gibt, in eine westliche Großstadt kommt. Er ist ein hochbegabter Mann, lernt im Sprachlabor zehn Sprachen, gibt Unterricht, arbeitet als Übersetzer und spricht ansonsten kaum. Er spricht perfekt, aber ‚wie einer, der nirgends herkommt‘. Der Anti-Held bleibt ein Fremder, der immer unterwegs ist und von einer Katastrophe in die nächste taumelt. Zwei Einwanderer aus Bulgarien, Svetjo und Iskren, spielen die Hauptrollen in Dimitré Dinevs neuem Roman ‚Engelszungen‘. Auf der Suche nach einem besseren Leben wenden sie sich an einen toten Serben, der als ‚Engel der Einwanderer‘ vom Wiener Zentralfriedhof aus agiert. Phantasievoll und kühn entwirft Dinev in seinem Roman eine Welt, in der es plötzlich als völlig normal erscheint, daß Engel auf Gräbern sitzen und mit dem Handy telefonieren.
Terézia Mora, geboren 1971 in Sopron, Ungarn, lebt seit 1990 in Berlin. Sie ist als freie Schriftstellerin und Übersetzerin (zuletzt ‚Harmonia Caelestis‘ von P. Esterházy) tätig. 1999 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis und 2000 den Adalbert-Chamisso-Förderungspreis. Nach dem Erzählband ‚Seltsame Materie‘ (1999) erschien 2004 ihr erster Roman ‚Alle Tage‘ (Luchterhand).
Dimitré Dinev, geboren 1968 in Plovdiv, Bulgarien, 1990 nach Österreich geflohen, lebt heute als freier Schriftsteller in Wien. 2000 wurde er bei dem Wettbewerb ’schreiben zwischen den kulturen‘ des Wiener Amerlinghauses mit dem Literaturpreis ausgezeichnet, 2004 erhielt er den Adalbert-Chamisso-Förderungspreis. Zuletzt erschien sein Roman ‚Engelszungen‘ (Deuticke, 2003).
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung
Veranstalter: Salzburger Literaturforum Leselampe
Mo 13. Dezember 2004, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Themenwechsel – Erwin Einzinger
Nun aber rasch zurück in eine Gegenwart, die oft genug
Auf einem Auge blind ist. Feuer in der Muldenstraße.
Und der von Spraykünstlern verzierte Güterzug steht immer
Noch auf einem Abstellgleis, wo Disteln wachsen.
Wir wollten Erwin Einzinger zum 70. Geburtstag gratulieren und haben ihm ein SALZ „geschenkt“ – und sind von ihm beschenkt worden mit einer Vielzahl an neuen Gedichten, Zeichnungen und Collagen aus vielen Jahren. Sie finden Sie verstreut in dieser SALZ-Ausgabe.
Erwin Einzinger hat Autorinnen und Autoren zum Themenwechsel eingeladen und alle, die es irgendwie einrichten konnten, sind dieser ...
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