Elias Hirschl, Jakob Pretterhofer
nähMASCHINERIE. Wehr- oder Zivildienst?
Bundesheer oder Zivildienst – diese Entscheidung konfrontiert junge Männer für einige Monate mit einer anderen Wirklichkeit: Die Dienstpflicht ist zu leisten, die Zu- und Abrichtung zu ertragen, so auch in den Romanen von Elias Hirschl und Jakob Pretterhofer.
In „Hundert schwarze Nähmaschinen“ von Elias Hirschl leistet ein namenloser „Zivi“ seinen Zivildienst in einer Wohngemeinschaft psychisch Erkrankter. Die Auseinandersetzung mit den „Klientinnen“ und „Klienten“ und dem radikal Anderen in ihrem Tun und Sprechen notiert der „Zivi“ und schreibt sich an die Krankengeschichten heran.
Dass es sich in einer unhintergehbaren Ordnung nur unter psychischen und physischen Qualen überleben lässt, erleben wir mit dem Rekruten Lampl in Jakob Pretterhofers Roman „Tagwache“. Mit Dienstantritt verschwinden die Rekruten hinter ihren Masken, bis ein Todesfall die minutiöse Regelmäßigkeit im Heer zusammenbrechen lässt.
Elias Hirschl, 1994 in Wien geboren, ist Poetry-Slammer, Schriftsteller und Musiker, lebt in Wien. 2014 war er österreichischer Meister im Poetry Slam. 2015 debütierte er mit dem Roman „Der einzige Dorfbewohner mit Telefonanschluss“ (Milena), zuletzt erschien 2017 „Hundert schwarze Nähmaschinen“ (Jung und Jung).
Jakob Pretterhofer, 1985 in Graz geboren, lebt seit 2005 in Wien, wo er an der Filmakademie studiert. Für seine Drehbücher und Filme erhielt er mehrere Preise, ebenso für das Kinderbuch „Hirschhuhnhase und Badewannenpirat“ (mit Eva Hebenstreit, Luftschacht 2013). „Tagwache“ ist sein erster Roman (Luftschacht 2016).
Mo. 5. Februar 2018, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, akzente salzburg | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |

Nahaufnahmen 24
„Sehr freundlich und sehr bestimmt lehnen sie ab und begründen dies damit, dass sie sich ganz auf die Arbeit, das Schreiben konzentrieren müssten.“
Solche Absagen, von denen Laura Freudenthaler in ihrer genauen, abwägenden Festrede zu 50 Jahre Leselampe spricht, haben wir aktuell nicht bekommen. Wir danken allen Autorinnen und Autoren dieser SALZ-Ausgabe dafür, dass sie uns ihre neuen Gedichte, Erzählungen und Romanausschnitte zur Veröffentlichung überlassen haben.
Hinweisen möchten wir Sie auf eine kleine Neuerung: Die Erzählung von Gudrun Seidenauer können Sie auf Seite 33 zu lesen beginnen – wenn Sie eingetaucht sind in den ...
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