Erika Wimmer
Die dunklen Ränder der JahreMontpellier, im Süden Frankreichs. In einer Villa oben auf den Hügeln lebt Cornu, der 1945 mit falschem Pass und einem dunklen Geheimnis über die Grenze nach Frankreich gekommen ist und sich hier ein neues Leben aufgebaut hat. Unten, in der brütenden Hitze der Stadt, bereitet sich seine Tochter Theresa darauf vor, ihrem Vater, den sie endlich aufgespürt hat, erstmals zu begegnen. Er glaubt sich am Ende seines Lebens von den Mächten der Vergangenheit eingeholt, sie fiebert dem lebenslang ersehnten Treffen mit gemischten Gefühlen und Erwartungen entgegen. Erika Wimmer erzählt zwei Lebensgeschichten, die miteinander verstrickt und aufeinander bezogen sind, ohne sich berührt zu haben, und fängt die Zeitgeschichte über zwei Generationen ein. „Die dunklen Ränder der Jahre“ ist „ein Roman, sprachmächtig und stilsicher, ein reifes Werk voller Spannung, die das Erzählfeuer geschickt entfacht und stets lodern lässt, in dem die Handlung nach einer fein komponierten Erzähldramaturgie enthüllt wird.“ (Bernhard Sandbichler)
Erika Wimmer, aufgewachsen in Bozen, studierte Literaturwissenschaft in Innsbruck, wo sie heute als Autorin und Mitarbeiterin des Forschungsinstituts Brenner-Archiv lebt. Sie schreibt Prosa, Hörpiele, Lyrik und Theaterstücke, zuletzt erschienen „Im Winter taut das Herz“ (Roman, Deuticke, 2002), „Schau ich hinüber zu dir“ (Liebesgedichte, Offizin S. 2008) und „Die dunklen Ränder der Jahre“ (Roman, Folio Verlag, 2009).
Di 23. März 2010, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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