Ernst Strouhal
Vier Schwestern. Fernes Wien, fremde Welt„Es kommt mir so sonderbar und auch traurig vor, dass jede von uns in einer anderen Sprache denkt und lebt.“
Anhand seiner eigenen Familienchronik zeigt Ernst Strouhal in „Vier Schwestern. Fernes Wien, fremde Welt“, wie das NS-Regime Familien zerriss, sie um ihre Heimat brachte und in alle Himmelsrichtungen verstreute: Eine gemeinsame Kindheit in einem großbürgerlichen, jüdischen Haushalt in Wien, umgeben von den Wiener Autorenkreisen nach der Jahrhundertwende, plötzlich die Emigration, das Überleben im Krieg und vier völlig verschiedene Lebenssituationen. Das Briefeschreiben wird zum Medium der Sehnsucht und Verbundenheit – schreibend wachsen die vier Schwestern über Grenzen hinweg zusammen.
Lesung und Gespräch, moderiert von der Salzburger Historikerin Univ. Prof. Sylvia Hahn, finden anlässlich des „Tag des Denkmals“ statt. Im Museum der Moderne können Führungen im Amalie-Redlich-Turm zur Geschichte der Namengeberin Amalie Redlich und des Café Winkler besucht werden. Alle Informationen finden Sie hier.
Ernst Strouhal, geb. 1957 in Wien, ist Autor, Publizist, Kulturwissenschaftler und Professor an der Universität für angewandte Kunst Wien. Er arbeitete bereits bei mehreren Ausstellungen mit und erhielt 2010 den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik. Zuletzt erschien bei Zsolnay „Vier Schwestern. Fernes Wien, fremde Welt“ (2022).
So 24. September 2023, 11:00 Uhr | |
Museum der Moderne Salzburg am Mönchsberg, Auditorium | |
Eintritt frei (exkl. MönchsbergAufzug) | |
Reservierung: T. 0662 422781 oder leselampe@literaturhaus-salzburg.at | |
Moderation: Sylvia Hahn | |
Mitveranstalter: Museum der Moderne Salzburg | |
Büchertisch: Shop Museum der Moderne Salzburg |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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