Eva Menasse
Tiere für FortgeschritteneDie Spezies Mensch ist das Untersuchungsobjekt in Eva Menasses neuem Erzählband „Tiere für Fortgeschrittene“ (Kiepenheuer & Witsch 2017). Kleine Anekdoten über Igel, Opossum, Krokodil und anderes Getier regen Eva Menasse zum Nachdenken über die „Entstehung“ der verschiedenen „Arten“ Mensch an. Unter den widrigen Bedingungen des Alltags zeigt Eva Menasse ihre Figuren „im Kampfe um’s Daseyn“, dem jedes Lebewesen wohl ausgesetzt ist. Der Versuch, im Miteinander die emotionale Balance zu wahren, führt ihre Figuren an Abgründe: Wie kann man (gemeinsam) ein Leben führen? „Es geht uns doch gut?“, fragt Grete, die ihr Gedächtnis und zunehmend auch ihre Persönlichkeit an die Demenz verliert: „Wir haben es doch gut miteinander. Hauptsache, man ist gesund.“ Eva Menasse blickt hinter die Fassade unserer Lebensentwürfe und Vorstellungen vom glücklichen Dasein, sie wendet jedes Wort und erzählt davon, dass sich im Leben nicht alles erklären lässt.
Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, lebt seit 2003 als freie Schriftstellerin in Berlin. Nach ihrem Debütroman „Vienna“ (Kiepenheuer & Witsch, 2005), Erzählungen und Essays wurde sie für ihren Roman „Quasikristalle“ (Kiepenheuer & Witsch, 2013) mit dem Gerty-Spies-Literaturpreis, dem Literaturpreis Alpha sowie dem Heinrich-Böll-Preis ausgezeichnet. 2015 war sie Stipendiatin der Villa Massimo in Rom, im selben Jahr erhielt sie für ihr bisheriges Werk den Jonathan-Swift-Preis für Satire und Humor und 2017 den Friedrich-Hölderlin-Preis.
Do 28. September 2017, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 8,– € | Ermäßigt: 6,– € | Mitglied: 4,– € | |
Reservierung: Tel. 0662/42 27 81 | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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