Eva Schmidt
Die untalentierte Lügnerin„Maren hörte zu. Manchmal hatte sie das Gefühl, nur noch als Zuhörerin zu existieren. Es war nicht unangenehm, entfernte sie von sich selbst, wenn sie sich in andere hineinversetzte, sich vorstellte, ihre Geschichten würden sie betreffen.“
Eva Schmidt erzählt von Maren, die an den Ort ihrer Kindheit zurückkehrt, nachdem sie ihr Schauspielstudium abgebrochen hat. Zwar hat sie keine materiellen Sorgen – ihr Stiefvater überlässt ihr großzügig eine Firmenwohnung, als sie es im Haus mit ihrer Mutter nicht mehr aushält – doch muss Maren erkennen, dass vieles in ihrer Familie ganz anders sein könnte, als es schien. Mit großer Präzision erzählt Eva Schmidt von Marlens Bemühen, sich von einem Leben zu lösen, das nur aus Lügen besteht, und von ihrer Suche nach Nähe: Es ist ein „Vibrieren hinter der stillen Oberfläche der einzelnen Sätze“ (Cornelius Hell, Ö1 Ex libris), das in Eva Schmidts Prosa die scheinbar alltäglichen Begebenheiten ins Wanken bringt.
Eva Schmidt, geb. 1952, lebt in Bregenz, hat neben Erzählungen in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften vier Bücher veröffentlicht. Sie erhielt diverse Stipendien und Literaturpreise, u.a. Rauriser Literaturpreis (1986), Hermann-Hesse-Förderpreis (1988), Nicolas-Born-Preis (1989). Mit dem Roman „Ein langes Jahr“ (Jung und Jung Verlag, 2016), der zwanzig Jahre nach ihrem letzten Buch „Zwischen der Zeit“ (Residenz Verlag, 1997) erschienen ist, war Eva Schmidt für den Deutschen Buchpreis nominiert. Zuletzt erschien der Roman „Die untalentierte Lügnerin“ (Jung und Jung Verlag, 2019).
Mi 10. April 2019, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 8,– € | Ermäßigt: 6,– € | Mitglied: 4,– € | |
Reservierung: Tel. 0662/422 411 | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |
Geschichten vom Zusammenleben
Einzelne Individuen, kleine gesellschaftliche Gruppen, Staatsgebilde – in allen Konstellationen ist das Zusammenleben die Herausforderung für eine vielfältige, friedliche Welt. Und wir alle sollten auf der Suche nach einer guten Gemeinschaft sein.
Ein tatsächlich gelingendes Zusammenleben gibt es in SALZ, die Texte der Autor:innen befinden sich in einer bereichernden Nachbarschaft. So wie es bei den Rauriser Literaturtagen auch dieses Jahr wieder gelingen wird, Diskussionen, Debatten und Visionen zu initiieren, da Ines Schütz und Manfred Mittermayer Autor:innen und ihre Büchern mit sehr unterschiedlichen Zugängen zum Thema eingeladen haben.
Zur guten ...
Aktuelle Ausgabe bestellen SALZ 194