Flüchtige Berührungen
Vorübergehend „in der Weile eines anderen“ einmünden, die Augenblicke zärtlicher Zuwendung in der Erinnerung sublimieren, so erleben Paare bei Botho Strauß die Liebe, nicht anders als jene in den ausgewählten Erzählungen von Martin Walser und Adolf Muschg. Sie sind unfähig, den Panzer aus Konvention, Standesritualen, Erfahrungen und Ängsten zu durchbrechen, gestatten sich nur „flüchtige Berührung“. Dabei leiden sie an der Einsamkeit, die auch die Menschen in Ivan Klimas Erzählungen dazu treibt, wenigstens „Liebende für eine Nacht“ zu sein. „A helpless spastic“ in puncto Liebe nennt Urs Widmers Held sich in seinem tragikomischen Ringen, der Sprachlosigkeit der Liebe wenigstens nachträglich Worte zu verleihen. Liebe wie ein „altes nostalgisches Lied“, aber immer in der Konfrontation mit schonungsloser Realität auch in den Liebesgeschichten des Marrokaners Tahar Ben Jelloun. An fünf Abenden bietet die Literatur-Werkstatt mit Ilse Gottschall die Möglichkeit, Texte zeitgenössicher Schriftsteller kennenzulernen und Lese-Erfahrungen über aktuelle und sprachlich lakonische Texte zum Thema „Liebe“ auszutauschen.
Ilse Gottschall, geboren 1936 in Königsberg, Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft in Köln, Journalistik und Kunstgeschichte in München, Promotion. Arbeit am Goethe-Institut und als freie Mitarbeiterin beim ORF, zuletzt Lehrtätigkeit, seit 1977 Wahlsalzburgerin.
Anmeldung (schriftlich oder telefonisch): Literaturforum Leselampe, Strubergasse 23, Telefon 42 27 81- 17, FAX – 27
Termine: Jeweils Montag, 7. und 21. Februar, 6. und 20. März, 3. April, 19.30 Uhr
Mo 07. Februar 2000, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Mitveranstalter: Literaturhaus-Bibliothek |
Geschichten vom Zusammenleben
Einzelne Individuen, kleine gesellschaftliche Gruppen, Staatsgebilde – in allen Konstellationen ist das Zusammenleben die Herausforderung für eine vielfältige, friedliche Welt. Und wir alle sollten auf der Suche nach einer guten Gemeinschaft sein.
Ein tatsächlich gelingendes Zusammenleben gibt es in SALZ, die Texte der Autor:innen befinden sich in einer bereichernden Nachbarschaft. So wie es bei den Rauriser Literaturtagen auch dieses Jahr wieder gelingen wird, Diskussionen, Debatten und Visionen zu initiieren, da Ines Schütz und Manfred Mittermayer Autor:innen und ihre Büchern mit sehr unterschiedlichen Zugängen zum Thema eingeladen haben.
Zur guten ...
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